Viele Anleger seien in der durch die Weihnachtsfeiertage verkürzten Woche nicht mehr anwesend, heisst es am Markt. «Und die, die noch hier sind, halten sich eher zurück», meint ein Händler. Dadurch bröckelten die Kurse etwas ab. Ab Mittwoch bleibt die Schweizer Börse geschlossen. In der kommenden, der letzten Woche im alten Jahr, ist die Börse ebenfalls nur am Montag und Dienstag geöffnet. Dabei meiden die Anleger defensive Werte, während zyklische und Finanzwerte laut Händlern eher gefragt sind. Zudem belasteten die SMI-Schwergewichte den Gesamtmarkt, heisst es weiter. Dabei haben sich Novartis und Roche mit der US-Regierung über tiefere Medikamentenpreise in den USA geeinigt und damit eine Unsicherheit ausgeräumt.
Der SMI verliert gegen 11.00 Uhr 0,38 Prozent auf 13'121,96 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, ermässigt sich um 0,29 Prozent auf 2124,78 und der breite SPI um 0,37 Prozent auf 18'021,94 Zähler. Im SLI legen zwölf Aktien zu und 18 geben nach.
Im Angebot seien vor allem defensive Werte wie der Pharmawert Roche (-1,1 Prozent). Rivale Novartis (+0,02 Prozent) hat sich derweil in die Gewinnzone erholt. Ein Händler meint, er hätte eine positivere Kursreaktion erwartet. Denn die beiden Pharmariesen hätten ja eine grosse Unsicherheit ausräumen können, nachdem sie sich zusammen mit anderen Branchenvertretern mit der US-Regierung auf tiefere Medikamentenpreise geeinigt haben. Sowohl Roche als auch Novartis halten auf Anfrage von AWP an ihrer Guidance fest. Dass Roche schlechter performe liege wohl daran, dass der «Bon Roche» zuletzt viel besser als Novartis gelaufen sei, meint ein Händler.
Auch das dritte Schwergewicht Nestlé (-1,1 Prozent) belastet den Markt. Mit den Aktien von Straumann (-1,2 Prozent), Lindt & Sprüngli PS (-0,9 Prozent), Lonza (-0,8 Prozent), Swisscom (-1,1 Prozent) und Givaudan (-0,6 Prozent) stehen weitere defensive Werte im Angebot.
Die Versicherer Zurich (-0,3 Prozent) und Swiss Life (-0,5 Prozent) sowie der SLI-Neuzugang Helvetia Baloise (-1,0 Prozent) geben ebenfalls klar nach. Auch bei letzteren beiden dürfte es sich um Gewinnmitnahmen handeln, nachdem sie 2025 jeweils mehr als 30 Prozent hinzugewonnen haben.
Die Aktien von Swatch (+0,9 Prozent), die von Helvetia Baloise aus dem SLI verdrängt und in den SMIM «abgestiegen» sind, werden dagegen fester gehandelt. «Der Wechsel in den SMIM wirkt sich nicht selten positiv auf den Kurs aus», meint ein Händler. Denn eine «grosse Aktie » in dem von kleineren Unternehmen geprägten SMIM-Index habe ein grösseres Gewicht als eine kleinere im von grösseren Werten dominierten SLI.
Neben Swatch sind auch die zyklischen Werte wie Amrize, Logitech, SGS, Geberit und VAT sowie die Finanztitel UBS und Partners Group mit einem Plus von bis zu 1,3 Prozent bei den Gewinnern zu finden.
Unter Abgaben leiden auf den hinteren Rängen die Aktien von Clariant (-1,5 Prozent). Nach der Gewinnwarnung vom vergangenen Freitag gibt es auch heute eine negative Neuigkeit zu Clariant. So haben mit der MOL Group und Braskem weitere Firmen eine Schadensersatzklage im Zusammenhang mit Ethylen-Kartellverfahren gegen den Chemiekonzern und vier Unternehmen eingereicht. Analysten verweisen dabei auf die Unsicherheiten hinsichtlich Dauer und Ausgang der Verfahren.
Mit Barry Callebaut (-1,5 Prozent) und Emmi (-1,1 Prozent) geben neben Nestlé und Lindt & Sprüngli noch weitere Lebensmittelaktien nach.
pre/hr
(AWP)
