Aufschluss über den Zustand der US-Wirtschaft erhoffen sich die Marktteilnehmer am Nachmittag von weiteren US-Daten, darunter der ADP-Bericht und die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe als Vorboten für den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Zudem steht der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor auf der Agenda. Davon hänge ab, ob sich die Rezessionsängste verflüchtigen, heisst es bei Swissquote. «Fallen die Zahlen jedoch schwächer als erwartet aus, dürfte dies die Rezessionsängste verstärken und die Renditen von US-Staatsanleihen, den Dollar und die Aktienindizes weiter belasten», heisst es weiter.

Nach einem Tagestief von 12'089,52 Punkten notiert der Schweizer Leitindex SMI um 11.20 Uhr 0,51 Prozent tiefer bei 12'113,97 Punkten. Am Vortag hatte der SMI 1,39 Prozent verloren. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, verliert 0,50 Prozent auf 1958,52 Punkte, der breiter gefasste SPI 0,49 Prozent auf 16 081,78 Punkte. Im SLI geben 22 Titel nach und acht legen zu.

Die Gewinner im SLI werden von den Versicherern angeführt. So legen Swiss Life (+0,9 Prozent), Swiss Re (+0,9 Prozent) und Zurich (+0,5 Prozent) weiter zu. Es sei nicht ungewöhnlich, dass sich der Sektor in schwierigen Börsenzeiten besser entwickle als der Rest, sagt ein Händler. Ein Grund dafür könnten die attraktiven Dividenden sein. Alle drei Titel notieren in der Nähe ihrer Mehrjahreshochs.

Die im breiten Markt gehandelten Aktien von Helvetia (+2,7 Prozent) ziehen ebenfalls an. Grund dafür ist der Halbjahresbericht. Der Allspartenversicherer hat im ersten Halbjahr 2024 leicht zugelegt und in etwa gleich viel verdient wie im Vorjahr.

Ebenfalls unter den Gewinnern sind Julius Bär (+0,7 Prozent) und die nach Zahlenvorlage (am Dienstag) stark gefallenen Aktien von Partners Group (+0,1 Prozent). Auch Sonova (+0,2 Prozent), Swisscom (+0,4 Prozent) und Holcim (+0,1 Prozent) ziehen etwas an.

Weiter unter Druck stehen dagegen die Technologiewerte. VAT weiten im Verlauf die Einbussen auf mehr als drei Prozent aus. Händler sprechen von einer Branchenschwäche. Ebenfalls deutlich tiefer stehen die Branchennachbarn Comet (-2,8 Prozent), Meyer Burger (-2,5 Prozent) und Inficon (-1,3 Prozent). Auch Wachstumstitel wie Straumann (-2,2 Prozent), Lonza (-0,9 Prozent) oder Alcon (-0,6 Prozent) stehen unter Druck.

Konjunktursorgen belasten die zyklischen Kühne+Nagel (-2,2 Prozent), ABB (-1,0 Prozent), Sika (-1,0 Prozent) und SGS (-0,7 Prozent).

Novartis verlieren 0,9 Prozent auf 100 Franken. Ein Grund dafür dürfte Goldman Sachs sein. Die US-Investmentbank hat den Pharmatitel nach einer soliden Kursentwicklung von «Buy» auf «Neutral» abgestuft und das Kursziel von 105 auf 103 Franken gesenkt. Mit den Papieren von Roche (-0,4 Prozent) gebe ein weiteres Schwergewicht nach, das sich gut entwickelt habe, sagte ein Händler.

Nestlé (-0,8 Prozent) setzen den Abwärtstrend fort. Die Aktie stehe seit einiger Zeit unter Druck, sagt ein Händler. Nun sei die Führung ausgewechselt worden und es brauche eben Zeit, bis so ein Riesentanker einen neuen Kurs eingeschlagen habe. Zudem erinnere ihn die aktuelle Schwäche an die Entwicklung bei Roche. «Bis vor einem halben Jahr wurde alles negativ aufgenommen und dann folgte plötzlich die Wende nach oben.»

Auf den hinteren Rängen fallen zudem Belimo (-3,0 Prozent) auf. Kepler Cheuvreux hat das Rating auf «Hold» von «Buy» gesenkt. Dagegen sind wieder einmal Kuros (+2,7 Prozent) gefragt. Seit Jahresanfang beträgt das Plus inzwischen fast 400 Prozent.

pre/

(AWP)