Auch in den USA nehmen die Bedenken betreffend Konjunktur zu. Es gebe Zweifel, dass der US-Notenbank Fed eine sanfte Landung der Wirtschaft gelinge. Zudem könnten die Zinsen doch länger hoch bleiben. Darüber erhoffen sich die Marktteilnehmer Aufschluss durch die Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten Sitzung des Fed am morgigen Mittwochabend. Dazu komme, dass die Börsen trotz aller Probleme auf einem hohen Niveau notierten. Dies gelte für die Schweiz aber nur bedingt. Da viele ausländische Marktteilnehmer hiesige Bluechips unter anderem auch um Währungsgewinne einzustreichen verkauften, sei der Markt im Gegensatz etwa zum deutschen Dax kaum vom Fleck gekommen, sagt ein Händler. Zudem stünden die für die Börse als schwierig taxierten Monate September und Oktober ins Haus. Derweil sorgen hierzulande vielen Ergebnisse von Unternehmen aus den hinteren Reihen punktuell für Impulse.
Der SMI notiert um 11.10 Uhr um 0,98 Prozent schwächer mit 11'002,66 Punkten. Der SLI, in den die 30 wichtigsten Akten enthalten sind, fällt um 1,07 Prozent auf 1735,31 und der breite SPI um 0,93 Prozent auf 14'518,64 Zähler. 28 der 30 SLI-Werte geben nach und zwei ziehen an.
Die Verlierer werden von Straumann (-5,3%) angeführt, die nach der Bilanzvorlage einbrechen. Der Dentalimplantathersteller hat mit seinen Halbjahreszahlen die Erwartungen der von AWP befragten Analysten beim Gewinn klar verfehlt. Händler vermissten zudem die sonst zum Halbjahr übliche Anhebung der Guidance, heisst es. In ihrem Sog würden auch Sonova (-0,9%) verkauft.
Grössere Einbussen verbuchen die Technologietitel AMS Osram (-2,3%), VAT (-1,9%) und Temenos (-1,5%) . Aber auch bei den zyklischen Adecco (-1,5%), Sika (-1,4%) und ABB (-1,4%) sowie bei Richemont (-2,2%) sowie Swatch (-1,6%) kommt es zu Abgaben. Dabei litten die den Luxusgüterhersteller besonders unter den enttäuschenden China-Daten, heisst es weiter. Zu den Verlierern zählen auch Alcon (-0,7%) und Geberit (-0,9%), deren Zwischenbericht heute Abend nach US-Börsenschluss bzw. am Donnerstag veröffentlicht werden.
Auf der anderen Seite stehen Lindt & Sprüngli PS (+0,1%) und Julius Bär (+0,1%) an der Spitze im SLI. Bernstein hat das Rating sowohl für den Schokoladehersteller auf "Outperform" von "Market Perform" hochgestuft. Mit Einbussen von 0,2 Prozent schlagen sich auch Swisscom vergleichsweise gut.
Die Aktien der UBS (-1,0% auf 20,49 Fr.) rutschen nach anfänglichen Gewinnen klar ins Minus. Die Grossbank kann in den USA einen weiteren Rechtsfall mit der Zahlung von 1,435 Milliarden Dollar zu den Akten legen. Zudem empfiehlt Vontobel die Bank mit einem Kursziel von 22 Franken zum Kauf. Bei 20,90 Franken markierte die Aktie im frühen Handel ein Mehrjahreshoch.
Auf den hinteren Reihen büssen jeweils nach Zahlen die Aktien von Polypeptide (-1,5%) und von Huber + Suhner (-6,5%) an Wert ein. Basilea (+13%), Tecan (+9,8%) und Medartis (+2,6%) legen dagegen nach der Vorlage von Zahlen deutlich zu. Eine Kaufempfehlung der UBS schiebt Galenica (+5,3%) an.
pre/rw