An den Vortagen hatte die Mischung aus US-Rezessions- und Kriegssorgen im Nahen Osten, die hohe Bewertung vor allem im Technologiesektor und die Zinserhöhung der Bank von Japan an den internationalen Aktienmärkten für heftige Kurseinbussen gesorgt. Bisher blieb die technische Gegenbewegung, zu der es nach solchen Bewegungen üblicherweise kommt, noch aus. Denn die viel zitierten Schnäppchenjäger seien bisher noch nicht aktiv geworden, meint ein Händler. Vielmehr dürften manche Anleger noch immer dabei sein, die Gewichtung in den Depots neu auszubalancieren.

Der Leitindex SMI notiert nach einem Tageshoch auf 11'614 Punkten um 11.15 Uhr wieder um 0,70 Prozent tiefer auf 11'517,76 Punkten. Am Vortag hatte der SMI 2,8 Prozent verloren und auf dem tiefsten Stand seit Mai geschlossen. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Werte enthalten sind, büsst 0,57 Prozent ein auf 1856,34 und der breite SPI um 0,46 Prozent auf 15'306,25 Zähler. 24 SLI-Werte geben nach und fünf legen zu. Einer (Schindler PS) ist stabil.

An der Spitze der Gewinner stehen Sonova (+4,6 Prozent). Hier sorge eine Mischung aus einer technischen Erholung, der Ankündigung zwei neuer Hörgeräte-Plattformen und die Hochstufung auf «Übergewichten» von «Marktgewichten» durch die ZKB für Kursauftrieb, heisst es am Markt. Laut Sonova sollen die neuen Geräte deutlich besser sein als die bisherigen.

Gefragt sind mit dem Versicherer Swiss Re (+1,4 Prozent), dem Dentalimplantathersteller Straumann (+1,1,0 Prozent), dem Schokoladehersteller Lindt & Sprüngli (+1,1 Prozent) sowie den zyklischen Holcim (+0,1 Prozent) Aktien, die am Vortag stark gelitten hätten, heisst es am Markt.

Dagegen rutschen ABB, Sandoz und Partners Group nach einer gescheiterten Bodenbildung wieder ins Minus.

Nach anfänglichen Gewinnen geht es auch bei den Technologiewerten Logitech (-1,9 Prozent), VAT (-1,1 Prozent), AMS Osram (-2,3 Prozent), Inficon (-0,8 Prozent) und U-blox (-1,0 Prozent) nach den Vortagesverlusten weiter bergab.

Angeführt werden die Verlierer aber vom Luxusgüterwert Richemont (-2,1 Prozent), gefolgt vom Schwergewicht Roche (GS: -1,6 Prozent). Auch Novartis (-1,2 Prozent) und Nestlé (-0,3 Prozent) geben nach.

Die Aktien von Adecco (+1,7 Prozent) und Oerlikon (+7,9 Prozent) profitieren laut Händlern von den guten Zahlen und zuversichtlichen Aussagen. Dagegen stehen Galenica (-4,0 Prozent) und Ascom (-5,5 Prozent) nach Zahlen im Minus.

Die Anteile von Leonteq (+2,7 Prozent) erhielten Rückenwind von Partners Group. Das Analysehaus hat den Titel auf «Kaufen» von «Halten» hochgestuft.

Anschlusskäufe sorgen bei Galderma (+4,1 Prozent) für weitere Kursgewinne. Bei dem Dermatologiekonzern ist L'Oréal mit zehn Prozent eingestiegen.

pre/rw

(AWP)