2023 sei völlig anders verlaufen als erwartet, heisst es bei Swissquote. Die US-Wirtschaft sei nicht in eine Rezession gefallen, sondern gewachsen. China sei dafür nicht wie erwartet gewachsen, sondern es sei zu Deflation und einer Immobilienkrise gekommen. Die wichtigste Erkenntnis aber sei die Geburt von ChatGPT, «das die künstliche Intelligenz mitten in unser Leben gebracht hat.» Zinssenkungserwartungen von beidseits des Atlantiks hatten die Indizes in den vergangenen Wochen angeschoben. Manchenorts kam es dabei zu neuen Kursrekorden. Nicht aber in der Schweiz. Zuletzt ist dem SMI die Luft etwas ausgegangen und die Kurse begannen zu schwächeln. Während der Dow Jones um knapp 14 und der der deutsche DAX Index um 20 Prozent zugelegt haben, ergibt sich für den SMI ein Gewinn seit Jahresanfang von gut 3 Prozent. Im Jahr zuvor war er um fast 17 Prozent eingebrochen.

Der Leitindex SMI notiert um 11.10 Uhr um 0,41 Prozent höher bei 11'102,57 Punkten. Damit ist er deutlich von dem am 3. Januar 2022 bei 12'997 Punkten erreichten Allzeithoch entfernt. Der 30 Titel umfassende SLI rückt um 0,43 Prozent vor auf 1773,21 und der breite SPI um 0,36 Prozent auf 14'529,93 Zähler. 28 der 30 SLI-Werte legen zu. Zwei - Alcon und SGS - sind minim leichter. Zudem haben 2023 elf SLI-Titel an Wert verloren und 19 hinzugewonnen.

Bei den Bluechips werden die Gewinner von Swatch (+1,3 Prozent) angeführt und damit von einer Aktie mit einer negativen Jahresbilanz von gut 13 Prozent. Dann kommen Richemont (+0,8 Prozent), die im 2023 ebenfalls negativ abgeschnitten haben. Die beiden Luxusgüterwerte werden von manchem Marktteilnehmer als mögliche Favoriten für 2024 genannt.

Mit Lonza (+0,9 Prozent) steht ein weiterer Jahresverlierer (-22 Prozent) ebenfalls in den Top 10. Der Pharmazulieferer gilt nach zwei schwachen Jahren nun als Wette auf eine starke Gegenbewegung. Mit den Aktien von Logitech (+0,6 Prozent) und Swiss Life (+0,8 Prozent) stehen dagegen auch klare Jahresgewinner (rund 40 Prozent bzw. 21 Prozent) weit oben.

Die Aktien von VAT (+0,5 Prozent), UBS (+0,4 Prozent), Partners Group (+0,8 Prozent), Holcim (+0,03), Kühne + Nagel (+0,5 Prozent) und ABB (+0,4 Prozent), die mit einem Jahresgewinn zwischen 66 und 30 Prozent die SLI-Rangliste 2023 anführen, legen weiter zu.

Auf der anderen Seit stehen Alcon (-0,2 Prozent) leicht im Minus. Sie haben 2023 knapp 4 Prozent verloren. Deutlich mehr an Wert eingebüsst haben Roche Inhaber (+0,4 Prozent), nämlich gar 27 Prozent. Ebenfalls klare Jahresverlierer sind SGS (-0,03 Prozent) und Julius Bär (+0,8 Prozent), die mehr als 10 Prozent abgesackt sind.

Die Anteile der Schwergewichte Roche GS (+0,4 Prozent) und Nestlé (+0,3 Prozent), die 2023 mit einem Minus von gut 16 und 10 Prozent 223 alles andere als geglänzt haben, sind etwas höher. Novartis rücken um 0,3 Prozent vor. Die Jahresbilanz ist hier mit +6 Prozent aber positiv.

Auf den hinteren Rängen fallen Newron (-3,2 Prozent) auf. Und dies trotz guter Nachrichten, denn wie das Unternehmen am Morgen mitgeteilt hatte, sind die Patienten für seine Schizophrenie-Studie nun allesamt rekrutiert und die Studienergebnisse dürften im Frühling 2024 vorliegen. Der Titel hat sich 2023 allerdings auch schon mehr als verdreifacht. 2023 ebenfalls deutlich zugelegt haben Docmorris (+190 Prozent), Kuros (+136 Prozent) und Ypsomed (+78 Prozent). Dagegen haben Evolva, Igea und Kinarus fast ihren gesamten Wert verloren.

pre/tv

(AWP)