Auch die Aussichten auf weiter wachsende Staatsschulden in den USA durch die «Big Beautiful Bill» von Trump wurde an den Märkten eher verhalten aufgenommen. Der US-Senat hatte dem Gesetzespaket äusserst knapp zugestimmt. Die nächste Hürde ist nun das Repräsentantenhaus, wo die Mehrheiten ebenfalls sehr knapp sind. Insgesamt mangele es am Markt vor der Berichtsaison an wesentlichen Impulsen. Am Nachmittag könnte der Arbeitsmarktbericht des Dienstleisters ADP für die US-Privatwirtschaft noch einmal für Bewegung sorgen. Wegen des Nationalfeiertags am Freitag werden die offiziellen Arbeitsmarktdaten bereits am morgigen Donnerstag veröffentlicht.

Der SMI gewinnt gegen 11.45 Uhr 0,29 Prozent hinzu auf 11'998,58 Punkte. Der SLI, in dem die Gewichtung der Schwergewichte gekappt ist, steigt mit +0,48 Prozent etwas deutlicher auf 1970,25 Punkte. Der breite SPI legt 0,34 Prozent auf 16'630,22 Zähler zu. Im SLI, der aktuell 31 Titel umfasst, gewinnen 17 Titel hinzu und 10 geben nach, während drei Titel unverändert sind.

Das grösste Plus fahren die Papiere von Adecco (+3,6 Prozent) ein, die damit ihren Aufwärtstrend der vergangenen zwei Wochen fortsetzen können. Gestützt werden die Papiere dabei auch von US-Konkurrent Manpower, der am Vortag fast 5 Prozent zulegen konnte.

Gesucht sind auch die Papiere des Warenprüfkonzerns SGS (+3,4 Prozent). Das Unternehmen hatte in den USA einen grösseren Zukauf getätigt haben, durch den es sich ab 2026 einen Umsatzbeitrag von 460 Millionen US-Dollar sowie Synergie-Effekte und positive Auswirkungen auf die Profitabilität erwartet.

Auf dem Kaufzettel stehen auch Bankenwerte. Allen voran legen UBS deutliche 2,9 Prozent zu. Auch Julius Bär (+1,2 Prozent) stehen klar höher. Dagegen zeigen sich die Versicherungswerte schwächer. Zurich, Swiss Life und Swiss Re um bis zu 1,2 Prozent nach. Bei Zurich belastet vor allem eine Abstufung durch Goldman Sachs, welche die Titel auf «Sell» von «Neutral» abgestuft haben. Begründet wurde dies vor allem mit dem hohen Bewertungsniveau, nach den deutlichen Kursgewinnen der vergangenen Monate.

Weiter im Aufwind sind zudem Holcim (+2,5 Prozent, 59,84 Fr.), die von einer bestätigten Kaufempfehlung durch Jefferies und einem leicht höheren Kursziel von 66 Franken profitieren. Auch die in der Vorwoche von Holcim abgespaltenen Amrize (+0,3 Prozent) legen leicht zu.

Nach einer kurzen Schwächephase in den Vortagen legen auch Technologiewerten wie Logitech (+0,6 Prozent) und VAT (+1,2 Prozent) wieder klar zu. Im breiten Markt fallen auch Halbleiterwerte wie U-Blox (+5,8 Prozent) und AMS Osram (+5,3 Prozent) mit deutlichen Zugewinnen auf.

Auch die Luxuswerte Swatch und Richemont (beide +1,4 Prozent) legen nach der jüngsten Kursschwäche wieder etwas zu.

Bremsklotz sind vor allem die Schwergewichte im SMI. Nachdem sie am Dienstag den SMI noch stützten, geben Novartis (-0,1 Prozent) nach und Roche sind unverändert. Nestlé (+0,1 Prozent) hinken dem Markt leicht hinterher.

Der Einstieg von Galenica (-0,5 Prozent) in das Diagnostik-Geschäft führt zu leichten Kursabschlägen. Laut Analysten gibt der Verkaufspreis Raum für Spekulationen. Die ZKB schätzt diesen auf rund 250 Millionen Franken.

cg/hr

(AWP)