Die ermutigenden Inflations- und Konsumentendaten der letzten Woche hätten die Hoffnung auf eine sanfte Landung der US-Wirtschaft verstärkt, heisst es in einem Kommentar der Commerzbank. Auch die Onlinebank Swissquote verweist in einer Markteinschätzung auf diese Hoffnungen. Dass Fed-Chef Jerome Powell am Freitag bei seiner Rede baldige Zinssenkungen ankündigen werde, scheine klar. Weniger klar hingegen sei, ob die Zinsen im September um 25 oder 50 Basispunkte gesenkt würden. Um die Investoren auf eine sanfte Landung der US-Wirtschaft vorzubereiten, wäre laut Swissquote eine moderate Senkung um 25 Basispunkte sinnvoller. Raum für weitere Zinssenkungen in der Eurozone böten auch die am Morgen veröffentlichten Produzentenpreise aus Deutschland, hiess es in einem Kommentar.

Der Leitindex SMI notiert um 11.11 Uhr 0,27 Prozent höher bei 12'308,79 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, steigt um 0,30 Prozent auf 1997,72 Punkte und der breiter gefasste SPI um 0,31 Prozent auf 16'361,88 Punkte. Innerhalb des SLI legen 19 Titel zu, 8 geben nach, während 3 Titel (Roche I, Alcon und Swisscom) unverändert stehen.

Weit oben in der Gunst der Investoren stehen Techwerte wie VAT (+1,6 Prozent), Logitech (+0,5 Prozent), AMS Osram (+0,5 Prozent) oder Comet (+0,9 Prozent), die von den starken Vorgaben der US-Techwerte wie Nvidia oder AMD (mit Kursanstiegen von je über 4 Prozent) angetrieben werden.

Ergänzt wird das Spitzenquartett von Lonza (+2,0 Prozent) sowie ABB (+0,7 Prozent). Straumann (+0,5 Prozent) setzen die Erholung nach dem Kursknick vom Freitag fort.

Gewinne verzeichnen nach der Publikation der monatlichen Uhrenexporte auch Richemont (+0,6 Prozent). Dagegen werden Swatch abgestraft, die mit einem Minus von 1,9 Prozent die rote Laterne halten. Das Sentiment für Luxusgüter insgesamt bleibe offenbar getrübt, heisst es in einem Kommentar der UBS. Und dabei sei vor allem die Entwicklung in den beiden mittleren Preissegmenten, in denen Swatch stark ist, weiterhin enttäuschend, so ein Kommentar.

Unterschiedlich zeigen sich auch die Schwergewichte: Während Novartis um 0,4 Prozent zulegen, pendeln Nestlé (+0,04 Prozent) und Roche G (-0,1 Prozent) um die Nulllinie.

Gesucht vor den Halbjahreszahlen vom Freitag sind Swiss Re (+0,7 Prozent). Auch Swiss Life (+0,2 Prozent) und UBS (+0,2 Prozent) zeigen leichte Kursgewinne. Dagegen werden Julius Bär (-0,5 Prozent) und Partners Group (-0,6 Prozent) abgestossen.

Die Musik spielt diese Woche hauptsächlich im breiten Markt, wo es einige grosse Bewegungen gibt. Huber+Suhner schiessen nach Zahlen um 12,7 Prozent nach oben. Der Spezialist für elektrische und optische Verbindungstechnik hat die Schätzungen auf allen Ebenen klar übertroffen, besonders deutlich mit dem Auftragseingang.

R&S gewinnen nach Zahlen und der Bekanntgabe einer Übernahme in Irland 9,7 Prozent hinzu. Ina Invest legen um 3,0 Prozent zu. Das Immobilienunternehmen hat im ersten Jahr mehr Gewinn geschrieben. PSP (+0,9 Prozent), Skan (+0,4 Prozent) und VP Bank (+1,3 Prozent) notieren nach Halbjahreszahlen ebenfalls leicht höher.

DocMorris stürzen hingegen nach der Senkung des Ausblicks um rund 16,6 Prozent ab. Medartis können anfängliche Gewinne nicht halten (-2,1 Prozent). Das Basler Medizinaltechnik-Unternehmen hat seine Jahresziele leicht gesenkt wegen des schwächeren Wachstums im ersten Halbjahr.

jb/tv

(AWP)