«Noch sieht es so aus, als könnte die Anleger nichts aus ihrer Ruhe und Gelassenheit bringen, zumindest keine wöchentlichen Zollandrohungen aus dem Weissen Haus», sagte ein Börsianer. Was die jüngsten Kursgewinne aber wirklich wert seien, dürfte sich am Nachmittag mit den US-Inflationsdaten zeigen. Und auch wenn die Zollpolitik die Märkte noch nicht ins Wanken bringt, sorge sie nämlich bereits für einen Anstieg der Inflationserwartungen, was sich über kurz oder lang auf die Zinspolitik der US-Notenbank auswirken und damit doch noch für Kopfzerbrechen sorgen könnte.

Der Leitindex SMI notiert gegen 10.50 Uhr 0,10 Prozent höher bei 12'706,40 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt knapp um 0,03 Prozent auf 2089,05 und der breite SPI um 0,09 Prozent auf 16'868,33 Zähler.

Von der SLI-Spitze im frühen Handel zurück ins Minus rutschen die Papiere von Schindler (-0,2 Prozent) nach Jahreszahlen. Der Lift- und Rolltreppenhersteller konnte die Erwartungen der Analysten nicht ganz erfüllen, die höhere Dividende kam hingegen gut an. Im Verlauf markierten die Titel bei 271,60 Franken ein neues Hoch seit 2021.

Derweil sorgt eine Branchenstudie von Morgan Stanley für Bewegung im Gesundheitssektor. Die Experten nehmen unter anderem die Bewertung für Novartis (-0,6 Prozent) mit «Underweight» wieder auf, Konkurrent Roche (GS +0,8 Prozent) kommen mit «Equal-Weight» besser weg. Die Titel von Lonza (-1,5 Prozent) wurden abgestuft, Sandoz (-0,9 Prozent) fallen trotz einer Kurszielerhöhung und Galderma (-0,3 Prozent) zeigen sich kaum verändert.

Im vorderen Mittelfeld warten Nestlé (+0,5 Prozent) auf die am morgigen Donnerstag anstehenden Zahlen. Händler von Rahn+Bodmer weisen auf die mittlerweile fast deckungsgleiche negative Korrelation der Aktie im Vergleich mit dem SMI hin. Falls also die Zahlen für positive Überraschung sorgen, hätten die Titel einiges aufzuholen.

Für die Titel von Adecco (-0,5 Prozent) geht es leicht nach unten. Einerseits werden die Aktien des Personaldienstleisters aus dem MSCI Global entfernt und handeln künftig im Index für mittelgrosse Werte, andererseits legte am Morgen Konkurrent Randstad Zahlen vor, die von Analysten eher zurückhaltend bewertet werden.

Klar abwärts geht es für die Aktien von DKSH (-6,4 Prozent) nach Jahreszahlen. Diese fielen zwar in etwa wie erwartet aus und Analysten zeigten sich durchaus zufrieden, Händler machen indes Gewinnmitnahmen für das deutliche Minus verantwortlich.

Hingegen setzen AMS Osram (+10,2 Prozent) ihren Höhenflug fort. Erst am Vortag schossen die Titel um gut 18 Prozent nach Zahlen nach oben, nun sorgten zahlreiche Kurszielerhöhungen für Anschlusskäufe. Börsianer heben allerdings mahnend den Zeigefinger: Noch habe der Halbleiterhersteller viel zu tun.

Immerhin eine kleine Gegenbewegung gelingt den Titeln von Landis+Gyr (+2,7 Prozent) nach ihrem Absturz von mehr als 20 Prozent am Vortag, als der Stromzählerhersteller den Rückzug aus dem europäischen Geschäft mit E-Auto-Ladestationen bekannt gegeben hatte.

dm/hr

(AWP)