Da in dieser Woche kaum Konjunkturdaten auf der Agenda stehen, rückt die laufende Berichtssaison zusammen mit dem Dauer-Thema Notenbanken verstärkt in den Fokus. Von Notenbank-Seite haben Vertreter von Fed und EZB zuletzt bekräftigt, keine Eile bei den von Anlegern so heiss ersehnten Zinssenkungen zu haben. Die Hoffnung hierauf hatte gerade in den letzten Wochen 2023 die Börsen befeuert. In Japan dagegen hat die BoJ keine Eile, die Zinsen aggressiv zu erhöhen, machte ihr stellvertretender Gouverneur klar. Ansonsten dürften in diesen Tagen vor allem Einzelwerte im Zuge der laufenden Berichtssaison einen Blick wert sein.
Der SMI gewinnt gegen 11.20 Uhr 0,31 Prozent hinzu auf 11'244,75 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI rückt um 0,46 Prozent vor auf 1810,33 Zähler und der breite SPI um 0,39 Prozent auf 14'711,13 Punkte. Im SLI gewinnen 22 hinzu und acht geben nach.
Eine erhöhte Prognose vom US-Chipdesigner Arm löst ein verstärktes Interesse an Tech-Aktien aus. «Die neue Prognose dürfte der KI-Rally neue Nahrung geben, also besonders Technologieaktien beflügeln», kommentiert ein Händler. Entsprechend geht es denn auch tatsächlich für VAT, Logitech und in den hinteren Reihen U-Blox und Inficon um bis zu 1,3 Prozent aufwärts.
Noch deutlicher ziehen allerdings die Aktien von Lonza an, die sich um 3,3 Prozent auf 450,40 Franken verteuern. Die Société Générale hat mit einem neuen Kursziel von 635 Franken die Messlatte am Morgen klar erhöht. Der zuständige Analyst sieht den Pharmazulieferer wieder in einer hervorragenden Lage. Lonza sei stark positioniert, um operativ das umzusetzen, was nötig sei, um den Aktienkurs zu treiben.
Auch die Aktien des Uhrenherstellers Swatch (+2,7 Prozent) setzen ihren starken Lauf vom Vortag fort. Am Markt wurde bereits zur Wochenmitte auf die derzeit sehr tiefe Bewertung verwiesen, welche die Titel alleine wegen der attraktiven Dividende und des angestauten Kurspotenzials kaufenswert mache. Branchenkollege Richemont folgt mit einem Plus von 1,5 Prozent.
Schwache Konjunkturdaten aus China schütteln die beiden Aktien damit ab. Vielmehr stützten sich Investoren auf den Ausblick vom Konkurrenten Kering, der als gut gewertet wird.
Uneinheitlich entwickeln sich dagegen Finanzwerte. Partners Group und die UBS (beide +1,7 Prozent) sind weit vorne im Gewinnerfeld zu finden. Dagegen geben die Versicherer Zurich, Swiss Re und Swiss Life um bis zu 1,3 Prozent nach. Auch bei Julius Bär (-0,3 Prozent) hält die jüngste Kursschwäche an. Bei den Zurich-Aktien wirkt vor allem ein gesenktes Rating durch die HSBC belastend.
Mit +0,1 Prozent haben sich die Aktien von Kühne+Nagel mittlerweile aus der Sippenhaft befreit. Schwache Zahlen vom Konkurrenten Moeller-Maersk hatten die Papiere zunächst ans Ende der Kurstafel geschickt.
Dass der SMI mittlerweile etwas fester im Plus notiert, verdankt er zudem den beiden Schwergewichten Nestlé (+1,0 Prozent) und Roche (GS +0,6 Prozent), die sich erholt haben. Lediglich Novartis (-1,3 Prozent) kommen etwas deutlicher zurück.
Abwärts geht es nach Zahlen auch für die Swisscom (-0,4 Prozent). Der Telekomkonzern hat im vergangenen Jahr den Umsatz gehalten und etwas mehr verdient. Die Dividende bleibt konstant bei 22 Franken. Wirklich punkten könne der Konzern aber nicht, heisst es im Handel.
Der eigentliche Zahlenreigen findet aber in der zweiten Reihe statt. Vontobel (-4,6 Prozent), Leonteq (-1,0 Prozent) und BCV (-0,6 Prozent) geben nach Zahlen nach, SPS sind unverändert.
hr/ra
(AWP)