Ausserdem seien die Signale von Fed-Präsident Jerome Powell für eine bevorstehende Zinswende, die an den Märkten vor dem Wochenende für Kauflaune gesorgt hätten, fürs erste eingepreist. Wie stark die US-Geldpolitik gelockert wird, hänge nun von den kommenden Konjunkturzahlen ab. Nun müssten Zahlen folgen, die die Zinserwartungen untermauerten. Hierzulande geht die Berichtssaison zum Halbjahr zwar allmählich ihrem Ende entgegen. Es berichten einzig noch einige Nicht-SLI-Unternehmen. «Die Zahlenflut der Grosskonzerne ist durch. Nun braucht es andere Impulse», sagt ein Händler.

Der Leitindex SMI notiert um 11,00 Uhr mit 12'350,65 Punkten (-0,03 Prozent) praktisch unverändert. Auch der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, tritt mit 2002,77 Punkten (-0,07 Prozent) und der breiter gefasste SPI 16'376,26 Zählern (-0,08 Prozent) fast auf der Stelle. Im SLI halten sich Gewinner (15) und Verlierer (15) die Waage.

Angeführt werden die Gewinner von Papieren von Firmen mit einem eher defensiven Geschäftsmodell. Dazu zählen der Generikahersteller Sandoz (+0,9 Prozent), der Nahrungsmittelriesen Nestlé (+0,6 Prozent), der Schokoladehersteller Lindt & Sprüngli (PS +0,6 Prozent) und der Pharmariese Novartis +(0,3 Prozent auf 101,22 Fr.). Letztere Papiere hätten sich wieder über der Marke von 100 Franken etabliert, meint ein Händler.

Aber auch die Titel der beiden Luxusgüterhersteller Swatch (+0,6 Prozent) und Richemont (+0,3 Prozent) sowie die zyklischen SGS (+0,3 Prozent), Kühne + Nagel (+0,3 Prozent) und UBS (+0,2 Prozent), tendieren freundlich.

Auf der anderen Seite führen die PS von Schindler (-3,3 Prozent) die Verlierer an. Grund dafür dürfte die US-Bank Goldman Sachs sein, die das Rating für den Lift- und Rolltreppenhersteller auf «Sell» von «Neutral» reduziert hat. Schwächere Kurse verbuchen zudem Partners Group (-0,9 Prozent), Roche (Inh. und GS je -0,9 Prozent) sowie Holcim (-0,3 Prozent) und Geberit (-0,4 Prozent).

Die Technologiewerte, deren Branchennachbarn in den USA und Japan an Wert verloren hatten, schwächen sich ebenfalls ab. VAT (-0,4 Prozent), Logitech (-0,3 Prozent) und Comet (-1,5 Prozent) geben nach.

Die Anteile von Sonova verlieren am Kapitalmarkttag 0,7 Prozent. Das Unternehmen bestätigte in einer Mitteilung dazu den bisherigen Ausblick. Am Kapitalmarkttag stehen die beiden neu lancierten Hörgeräte-Plattformen des Konzerns im Fokus. Davon erhofft sich das Unternehmen einen Schub.

Auf den hinteren Plätzen fallen die Aktien des Flughafen Zürich (-3,8 Prozent) auf. Der Flughafenbetreiber hat bei EBIT und Reingewinn die Erwartungen der Analysten verfehlt. Auch Arbonia (-5,1 Prozent) und TX Group (-6,5 Prozent) stehen nach Zahlenvorlage unter Druck. Intershop gewinnen dagegen ebenfalls nach Zahlen 1,6 Prozent.

Hochdorf brechen derweil um fast 60 Prozent ein. Das operative Geschäft wird verkauft und die Holding in die provisorische Nachlassstundung geschickt.

Die Aktien von Meyer Burger, die am Vortag schon fast die Hälfte ihres Werts eingebüsst hatten, sacken um weitere 17 Prozent ab. Die Anleger wollten schlechtem Geld kein gutes mehr nachschiessen, meint ein Händler.

pre/rw

(AWP)