Wichtiger als die Zinssenkung selbst dürften allerdings die begleitenden Kommentare zur künftigen Marschrichtung werden. Der Markt preise derzeit drei weitere Senkungen bis zum Jahresende ein. «Und mit dem neuen Ratsmitglied und Trump-Berater Stephan Miran wird zumindest eine Stimme eher für mehr statt weniger Lockerung votieren», sagt ein Börsianer. Am Nachmittag richtet sich dann der Blick auf weitere US-Konjunkturdaten. Diese dürften zwar die Entscheidung der Währungshüter nicht mehr beeinflussen, geben aber einen Eindruck über den Zustand der US-Wirtschaft.

Der SMI steht gegen 10.50 Uhr um 0,02 Prozent tiefer bei 12'141,68 Punkten. Der SLI, in dem derzeit 31 Titel enthalten sind, verliert 0,12 Prozent auf 2005,34 Punkte, während der breite SPI 0,15 Prozent auf 16'861,55 Punkte einbüsst.

Schlusslicht im SLI sind die Aktien von Adecco (-4,0 Prozent). Damit beschleunigen die Titel ihre Talfahrt nochmals nach den politischen Unruhen im wichtigen Markt Frankreich. Händler verweisen auf einen für die ganze Branche dämpfenden Kommentar von JPMorgan, bei dem Adecco im Speziellen eher schlecht wegkommt.

Unter Druck stehen auch die Papiere von Schindler (PS -3,1 Prozent auf 301,40 Fr., Namen -4,0 Prozent auf 286 Fr.). Händlern zufolge wurde ein grösseres Aktienpaket von einem Aktionär des Aufzug- und Fahrtreppenbauers verkauft. So sollen demnach rund 600'000 Aktien zu einem Preis von je 285 Franken platziert worden sein.

Hingegen geht es für Logitech (+2,2 Prozent) nach einem positiven Analystenkommentar nach oben. Die UBS hat das Kursziel erhöht und hält an der Kaufempfehlung fest. Trotz eines schwachen Konsumumfelds bleibe die Nachfrage bei PC-Peripheriegeräten und aus dem Gamingbereich stabil, schreiben die Analysten.

Generell ist die Stimmung für Tech-Werte dank positiver US-Vorgaben von der Nasdaq gut. Zudem gab es positive Kommentare in verschiedenen Branchenstudien beispielsweise von JPMorgan und Barclays. Entsprechend legen auch VAT (+2,3 Prozent) oder am breiten Markt Comet (+3,0 Prozent) oder Inficon (+2,3 Prozent) zu.

Ein positiver Analystenkommentar schiebt auch die Titel des Generikaherstellers Sandoz (+0,8 Prozent) weiter an. So begründet JPMorgan seine Zuversicht mit der Pipeline an Biosimilars.

Die Aktien der Swisscom (unv.) bewegen sich hingegen nicht. Dabei hat die Weko eine Folgeuntersuchung gegen den Telekomkonzern wegen der Vernetzung von Unternehmensstandorten über Breitband eingestellt.

In der zweiten Reihe sind Biopharmatitel gefragt: Für Newron (+5,5 Prozent) geht es nach einem deutlich verringerten Verlust im ersten Halbjahr und einem positiven Blick in die Zukunft durch den CEO kräftig nach oben.

Basilea (+2,1 Prozent) legen ebenfalls zu. Das Unternehmen erhält weitere Mittel aus der Forschungsvereinbarung mit der US-Behörde BARDA. Die Biomedical Advanced Research and Development Authority (BARDA) hat die nächsten 25 Millionen US-Dollar genehmigt.

Indes reagieren SPS (-1,2 Prozent) mit Verlusten auf die CEO-Ernennung. Der bisherige Finanzchef des grössten Schweizer Immobilienkonzerns Marcel Kucher tritt per Anfang 2026 die Nachfolge von René Zahnd an. Die Suche nach einem neuen CFO ist eingeleitet.

dm/ys

(AWP)