Man könne allerdings immer noch nicht mit Gewissheit sagen, ob die Inflation bereits besiegt worden sei, fügt der Experte an. «Die warnenden Stimmen will im Moment aber niemand hören.» Diverse am heutigen Nachmittag anstehende US-Konjunkturdaten wie etwa der Philly Fed Outlook, die Industrieproduktion oder die Import- und Exportpreise für Oktober dürften nun weitere Inputs geben in Bezug auf die künftige Zinspolitik der US-Notenbank.
Der Leitindex SMI notiert um 11.00 Uhr 0,19 Prozent tiefer bei 10'687,60 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI büsst 0,25 Prozent auf 1695,10 und der breite SPI 0,19 Prozent auf 14'069,82 Zähler ein. 19 der 30 Blue Chips verzeichnen Verluste. Generell halten sich die Ausschläge aber in Grenzen. Nur sechs der Blue Chips weisen eine Kursveränderung von mehr als 1 Prozent aus. Und der SMI bewegt sich seit Handelsbeginn in einem Band von lediglich gut 30 Punkten.
Am stärksten abwärts geht es im SLI erneut mit Alcon (-1,6 Prozent). Der Augenheilkonzern hatte am Vortag mit den Quartalszahlen enttäuscht, was die Aktie zeitweise um mehr als 8 Prozent einbrechen liess. Heute trudeln nun Analystenkommentare ein, welche dem Rechnung tragen.
Dahinter geht es mit Richemont und Swatch (je -1,1 Prozent) am stärksten abwärts. Die Kette von Enttäuschungen im Luxussektor hat sich mit Burberry fortgesetzt, was die beiden Papiere zu spüren bekommen. Für die Schwäche des Luxussektors spielen laut Händlern möglicherweise auch die schwachen Immobilienpreise aus China als einem der wichtigsten Märkte für Luxusgüter eine Rolle.
Mehr als 1 Prozent geben ausserdem nur noch Kühne+Nagel nach.
Unter Druck sind aber auch Zurich (-0,8 Prozent). Der eine oder andere Investor habe sich vom heutigen Investorentag etwas mehr erhofft, meinen Händler. Gemäss den bislang vorliegenden Informationen zeichne sich aber ein Non-Event ab. Eine leise Enttäuschung sei insbesondere, dass es keine zusätzlichen Angaben zum Aktienrückkaufprogramm gebe.
Bei den Verlierern eingereiht haben sich auch UBS (-0,4 Prozent). Am Vortag hatten die Valoren nach dem Urteil im Frankreich-Prozess noch um über 2 Prozent angezogen. Analysten hatten das Urteil als Teilerfolg für die Grossbank bezeichnet.
Die kurze Gewinnerliste wird von Swisscom (+1,2 Prozent) und Lindt+Sprüngli (+1,0 Prozent) angeführt. Relativ gut schneiden auch ABB (+0,8 Prozent) ab.
Eine Stütze für den Gesamtmarkt ist zudem das Pharmaschwergewichte Novartis, das um 0,3 Prozent zulegt. Die beiden Roche-Titel entwickeln sich unterschiedlich, Nestlé sind minimal im Minus.
Am breiten Markt erleiden Baloise nach der Zahlenvorlage Verluste (-3,9 Prozent). Während sich das Geschäftsvolumen des Versicherers in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres in etwa wie erwartet entwickelt hat, belasten hohe Kosten zu Naturkatastrophenschäden die Titel.
Markant abwärts geht es ausserdem mit Polypeptide (-4,0 Prozent), Peach Property (3,8 Prozent), Kudelski (-3,6 Prozent) und Idorsia (-3,5 Prozent).
Auf der anderen Seite springen Crealogix (+17,5 Prozent auf 58,50 Fr.) nach dem aus Grossbritannien eingetroffenen Übernahmeangebot in die Nähe des gebotenen Preises von 60 Franken je Aktie.
Und der Vermögensverwalter EFG International (+2,6 Prozent) vermochte mit den am Morgen veröffentlichten 10-Monats-Zahlen zu punkten.
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(AWP)