Auch die nicht ganz so schlecht wie erwartet ausgefallenen Daten der Handelsbilanz aus China hätten die Stimmung kaum angehoben, meinte ein Händler. Die zahlreichen, von der Regierung in Peking ergriffenen Massnahmen hätten bisher jedenfalls nicht zu einer Dynamisierung des Wachstums geführt. «Die Zeiten, in denen China mit neuen Schulden oder billigem Geld sofort für neues Wachstum sorgen konnte, sind im Moment definitiv vorbei», sagte er. Am Nachmittag stehen noch die wöchentlichen Zahlen vom US Arbeitsmarkt auf der Agenda und dürften bei Investoren auf Interesse stossen.
Der Leitindex SMI notiert kurz nach 11 Uhr 0,40 Prozent höher bei 10'968,58 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,28 Prozent auf 1737,10 und der breite SPI um 0,31 Prozent auf 14'470,20 Zähler. Unter den 30 Top-Titeln gibt es aktuell 19 Gewinner und elf Verlierer.
Grösster Gewinner bei den Blue Chips sind Swatch I (+2,8 Prozent). Hintergrund ist laut Händlern eine neue Uhr. Swatch wird am kommenden Samstag fünf Modelle angelehnt an die Weltmeere in Kooperation mit der ebenfalls zur Gruppe gehörenden Luxusuhrenmarke Blancpain lancieren. «Da kommt einem natürlich sofort wieder die Moonswatch in den Sinn», meinte ein Marktteilnehmer. Die im März 2022 lancierte Uhr im Design der Omega-Kult-Uhr «Moonwatch» führte damals zu langen Warteschlangen vor den Läden. «Einen solchen Erfolg erhofft man sich nun halt auch mit der neuen Uhr.» Auch Richemont (+0,6 Prozent), die am Vortag abgestürzt waren, zeigen eine leichte Erholung.
Für den grössten Teil des SMI-Gewinns sind aber Roche GS (+1,2 Prozent) und Novartis (+0,6 Prozent) verantwortlich, die eine klare Gegenbewegung auf die Vortagesverluste zeigen. Die Roche-GS hatten am Vortag gar erstmals seit Anfang 2019 die Marke von 250 Franken unterschritten. Weitere technische Widerstände wären bei 245 oder dann bei 235 Franken zu finden, heisst es. Möglicherweise hat das Unterschreiten der 250 Franken bei einigen Investoren Kaufsignale ausgelöst, zumal der Konzern zuletzt mit diversen guten Produktenews aufgewartet habe.
Etwas fester notieren auch Nestlé (+0,3 Prozent auf 104,48 Fr.). Der Westschweizer Nahrungsmittel-Hersteller hat eine Mehrheit am brasilianischen Premium-Schokoladenhersteller Grupo CRM übernommen. Dass dies den Aktienkurs nachhaltig nach oben treibt, sei allerdings eher nicht anzunehmen, heisst es im Handel. Jedenfalls steht der Kurs weiterhin nicht weit weg vom Mitte August erzielten Jahrestiefstkurs bei 102,78 Franken.
Eine gute Performance zeigen ausserdem Sika, Swiss Re und Swisscom mit Avancen zwischen 1,4 und 0,8 Prozent.
Weiter unter Druck stehen derweil UBS (-0,6 Prozent). Hier halten laut Händlern die Gewinnmitnahmen, die am Vortag begonnen haben, an. Der Titel hatte am Dienstag mit 23,73 Franken den höchsten Stand seit Anfang Oktober 2008 erreicht. Auch von Seiten des Management gab es zuletzt einige Verkäufe.
Verkauft werden ausserdem einige Technologietitel wie Ams Osram (-3,4 Prozent), VAT (-1,7 Prozent) oder auch Logitech (-0,4 Prozent).
Im breiten Markt halten sich die Bewegungen in Grenzen. Santhera (+1,0 Prozent) legen nach Halbjahreszahlen etwas zu. Bei den grössten Gewinnern sind u.a. Swiss Steel, GAM und Aluflex, während Orascom, Wisekey oder Valartis am Ende der Tabelle stehen.
uh/rw
(AWP)