Doch zuletzt kamen von der US-Notenbank wieder uneinheitliche Signale zur geldpolitischen Ausrichtung. Einige Vertreter brachten die Möglichkeit zusätzlicher Zinsanhebungen ins Spiel, andere deuteten dagegen stabile Leitzinsen an. An den Märkten wird derzeit keine weitere Straffung mehr erwartet und auf erste Zinssenkungen ab Mitte kommenden Jahres gesetzt. Aufschluss darüber erhoffen sich die Marktteilnehmer heute Abend, wenn US-Notenbankchef Jerome Powell an einer Paneldiskussion des IWF inklusive Fragerunde zu den Herausforderungen der Geldpolitik teilnehmen wird. Andere Impulse sind dagegen dünn gesät. An kursbewegenden Konjunkturdaten stehen lediglich die Erstanträge auf US-Arbeitslosenunterstützung auf dem Programm.
Der Leitindex SMI steigt bis um 11.00 Uhr um 0,46 Prozent auf 10'644,32 Punkte, zunächst war der SMI bis 10'585 Punkte gefallen. Der 30 Titel umfassende SLI gewinnt 0,46 Prozent auf 1674,32 und der breite SPI ebenfalls 0,46 Prozent auf 13'959,29 Zähler. 22 der 30 SLI-Titel legen zu und acht geben nach.
Im Fokus stehen die Aktien von Zurich (+0,2 Prozent), dem einzigen Bluechip-Unternehmen, das Zahlen veröffentlicht hat. Der Versicherer hat über den Geschäftsverlauf in den ersten neun Monaten informiert. Damit konnte der Konzern nicht überall überzeugen, wie es am Markt heisst. Die Zahlen seien insgesamt durchwachsen. Allerdings waren die Schätzungen mit grossen Unsicherheiten behaftet, weil die Zurich erstmals im Rahmen der IFRS-17-Anpassungen ein Neunmonatsergebnis vorlegte. Positiv aufgenommen wurde dagegen, dass die Gruppe nun ergänzend zur Dividende einen zusätzlichen Aktienrückkauf in Erwägung zieht.
Die Aktien von Swiss Life (-0,7 Prozent) setzen den Abwärtstrend vom Vortag fort, als sie nach Vorlage des Zwischenberichtes um fast 6 Prozent eingebrochen waren. Swiss Re (-0,2 Prozent) sind ebenfalls schwächer.
Den stärksten Abschlag verzeichnen Sandoz (-1,9 Prozent auf 23,63 Fr.), die damit den volatilen Kursverlauf seit dem Börsengang vor gut einem Monat fortsetzen. Sie starteten an der SIX zu einem Kurs von 24 Franken.
Die Aktien von UBS (-0,9 Prozent auf 22,14 Fr.) stehen auf den Verkaufszetteln. Kepler Cheuvreux hat das Kursziel auf 22,50 von 23 Franken reduziert. Die Empfehlung lautet «Hold». Die Grossbank hat erstmals seit der CS-Übernahme erfolgreich zwei AT1-Anleihen über total 3,5 Milliarden US-Dollar mit einem Coupon von 9,25 Prozent emittiert.
Die Aktien des Uhrenkonzerns Swatch büssen 1,0 Prozent ein. Die ZKB hat wegen des schwieriger gewordenen Umfelds und des starken Frankens die Gewinnschätzungen für Swatch für 2023 und 2024 gesenkt. Die Anteile von Rivale Richemont (-0,1 Prozent) sind gehalten. Der Luxusgüterhersteller legt am Freitag den Habjahresbericht vor.
ABB (+3,1 Prozent) gewinnen dank einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs klar an Wert. Zu den Gewinnern zählen zudem die Zykliker VAT, Geberit, Schindler und Sika mit Gewinnen zwischen 1,8 und 1,1 Prozent.
Auf den hinteren Rängen stechen Comet (+8,9 Prozent) heraus. Das Technologieunternehmen hat die Mittelfristziele nach oben angepasst, diese gleichzeitig weiter nach hinten verschoben. Spexis (-31 Prozent) fallen erneut massiv, nachdem sie bereits am Vortag um mehr als die Hälfte eingebrochen waren. Die Biotechfirma hat laut eigenen Angaben Nachlassstundung beantragt.
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(AWP)