Allerdings rücke nun vermehrt der amerikanische Arbeitsmarkt in den Fokus. «Das Fed hat sich inzwischen von einer reinen Datenabhängigkeit verabschiedet hat und wirft einen breiteren Blick auf die wirtschaftlichen Risiken», so ein Händler. Die jüngsten Arbeitsmarktdaten, die bereits eine Abkühlung andeuteten, könnten entscheidend dafür sein, wie schnell und wie stark das Fed die Zinsen senken werde. Während die Berichtssaison etwa mit den Zahlen von Geberit weiter im Fokus bleibt, gilt es im Tagesverlauf auch eine Vielzahl an Konjunkturdaten zu bewerten. Dabei dürften speziell die US-Daten zu den Detailhandelsumsätzen, die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten sowie die Import- und Exportpreise stark beachtet werden.
Der Leitindex SMI gewinnt gegen 11.00 Uhr 0,25 Prozent hinzu auf 12'102,30 Punkte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, steigt um 0,20 Prozent auf 1958,48 und der breiter gefasste SPI um 0,21 Prozent auf 16'092,03 Zähler. Im SLI legen 20 Werte zu, acht geben nach und zwei (Sonova, Kühne+Nagel) sind unverändert.
Etwas abgeschlagen mit -4,0 Prozent werden die Papiere von Geberit nach den Halbjahreszahlen erst einmal verkauft. Der Sanitärtechniker hat im ersten Halbjahr 2024 leicht weniger umgesetzt. Vor allem aber fällt der Ausblick wegen des starken Frankens und der Flaute in der Baubranche verhalten aus. Analysten dürften nun ihre Schätzungen senken.
Die Verluste bei Straumann (-1,0 Prozent) und der UBS (-0,8 Prozent) wiederum sind Gewinnmitnahmen nach der starken Reaktion auf die jeweiligen Zahlen vom Vortag geschuldet. So waren Straumann nach einem mit Erleichterung aufgenommenen Halbjahresbericht um knapp 14 Prozent nach oben geschnellt. Die Grossbank UBS hat erneut einen Milliardengewinn im Quartal eingefahren und wurde dafür mit einem Kursplus von mehr als 5 Prozent gefeiert.
Auch Werte wie Swisscom (-0,6 Prozent) oder Sandoz (-0,1 Prozent) dürften mit ihren Abgaben zu jenen Werten gehören, bei denen Investoren nach den jüngsten Avancen Gewinne versilbern.
Das deutlich grössere Gewinnerfeld wird unterdessen von Werten wie Alcon, VAT, Sika und Logitech angeführt. Die Kursgewinne liegen zwischen 1,0 und 0,5 Prozent. Ausser bei Alcon ist die bisherige Jahresbilanz der anderen drei Werte negativ. Dies dürfte gerade jene Investoren auf den Plan rufen, die noch auf der Suche nach Werten sind, die dem aktuellen Geschehen etwas hinterherhinken.
Die beiden Versicherer Swiss Re und Zurich (beide +0,8 Prozent) sind ebenfalls erneut unter den grössten Gewinnern zu finden. Auch sie haben sich im August ähnlich wir der Gesamtmarkt bewegt. Ebenso schnell wie sie gefallen sind, haben sie sich auch wieder erholt. Dies sei auch kein Wunder, denn für die Branche sei das Anlageergebnis ein wesentlicher Bestandteil des Erfolgs, meinte ein Experte. Daher würden ihre Aktien auch relativ stark von der allgemeinen Marktentwicklung beeinflusst.
Gestützt wird der Markt zudem von den drei Schwergewichten. Novartis führen das Dreiergespann mit +0,6 Prozent an. Roche (GS +0,4 Prozent) und Nestlé (+0,3 Prozent) folgen.
Die Berichtssaison fand ansonsten vor allem in den hinteren Reihen statt. Während die Thurgauer Kantonalbank (+0,4 Prozent) leicht zulegt, werden Phoenix Mecano (-0,9 Prozent) und Schlatter (-1,6 Prozent) nach ihren Halbjahreszahlen gemieden.
hr/rw
(AWP)