Zudem übt Trump weiterhin Druck auf Notenbankchef Jerome Powell und damit auch auf den Dollar aus. Er forderte einmal mehr dessen sofortigen Rücktritt und attackierte ihn nochmals scharf wegen bislang ausgebliebener Zinssenkungen. Derweil hat bei einzelnen Fed-Mitgliedern die Bereitschaft zu Zinssenkungen zugenommen. Dies gehe aus dem am Mittwochabend veröffentlichten Protokoll der letzten Notenbank-Sitzung hervor. Einige Stimmen plädierten für eine Zinssenkung schon zum nächsten Termin im Juli, während andere die Leitzinsen bis Jahresende stabil halten wollten, kommentiert die LBBW. Unterdessen hat die Bilanzsaison mit den Zahlen von Barry Callebaut auch hierzulande begonnen. Morgen folgt Ems Chemie.

Der SMI gewinnt gegen 11.05 Uhr 0,81 Prozent hinzu auf 12'103,78 Punkte. Der aktuell 31 Titel umfassende SLI steigt um 0,91 Prozent auf 1994,89 und der breite SPI um 0,69 Prozent auf 16'794,48 Zähler. Im SLI legen alle Titel bis auf Lindt&Sprüngli zu.

Gefragt seien Qualitätsaktien, die im laufenden Jahr bisher schlecht gelaufen seien, sagt ein Händler. Dazu zählten unter anderem die Titel von Alcon (+2,7 Prozent) und Sonova (+1,6 Prozent), SIG (+2,4 Prozent), ABB (+1,8 Prozent), Sika (+1,8 Prozent) oder Kühne + Nagel (+1,2 Prozent).

Spekulationen über staatliche Anreize in China sorgen für steigende Kurse der Luxusgüterwerte Swatch (+2,0 Prozent) und Richemont (+1,0 Prozent).

Die Pharmariesen Novartis (+1,0 Prozent) und Roche GS (+0,5 Prozent) ziehen ebenfalls an. Nestlé (+0,3 Prozent) folgen mit Abstand.

Die Finanzwerte Swiss Re (+0,2 Prozent) und Zurich (+0,3 Prozent) sind wenig verändert. UBS (+1,1 Prozent) und Julius Bär (+0,8 Prozent) dagegen deutlicher an Wert.

Partners Group legen um ein Prozent zu auf 1067,50 Franken. Morgan Stanley hat das Kursziel auf 1118 von 1029 Franken erhöht. Zudem hat der Asset Manager im ersten Halbjahr 2025 an Kunden im Bereich «Infrastructure Secondaries» rund 1,5 Milliarden US-Dollar ausgeschüttet.

Tiefer stehen Lindt & Sprüngli PS (-0,8 Prozent). Sie haben bereits am Vortag 2,6 Prozent an Wert eingebüsst. Hier verweisen Börsianer auf die Zahlen von Barry Callebaut, die für Unsicherheit sorgten.

Entsprechend stark stehen die Barry-Titel (-13,8 Prozent) denn auch unter Druck. Der Schokoladehersteller hat in den ersten neun Monaten seines Geschäftsjahres 2024/25 zwar mehr Umsatz als in der Vorjahresperiode gemacht, aber insgesamt weniger Schokolade verkauft. Zudem wurden die Ziele für das Gesamtjahr erneut gesenkt. Barry Callebaut habe damit auch abermals die Erwartungen verfehlt, heisst es am Markt. Der Turnaround brauche wohl längere Zeit und der Weg dorthin sei im aktuell durch die Zoll- und Handelsstreitigkeiten getrübten Umfeld steinig.

Deutlich tiefer sind auch R&S (-4,3 Prozent). Hier sorgt die Platzierung einer Million Aktien für Druck. Allerdings dürfte der Verkauf eher mit Gewinnmitnahmen zu erklären sein, heisst es am Markt. Denn die Aktie hat 2025 bisher um über die Hälfte hinzugewonnen.

Tecan ziehen derweil um 4,8 Prozent an. Bei dem Laborausrüster kommt es Anfang August zu einem Führungswechsel. Der langjährige CEO Achim von Leoprechting tritt ab und seine Nachfolge übernimmt Monica Manotas, die seit 2024 im Verwaltungsrat der Firma sitzt. Die Bestätigung der 2025-Ziele im Zusammenhang mit dem Managementwechsel dürfte die Investoren beruhigen, heisst es im Kommentar der ZKB. Zudem habe sich hat nach mehreren Gewinnwarnungen ein Führungswechsel abgezeichnet.

pre/hr

(AWP)