Nachdem die Bilanzsaison nun praktisch abgeschlossen sei, fehlten die Impulse. Daher rücken nun Konjunkturzahlen stärker in den Fokus der Anleger. Von den am Nachmittag erwarteten US-Preisdaten werden Hinweise erwartet, wie stark die US-Notenbank die Geldpolitik lockern könnte. Veröffentlicht wird der PCE-Index, das vom Fed bevorzugte Inflationsmass. Dieser sollte keine Überraschung bringen, so dass die Märkte den Fokus nun auf den in einer Woche anstehende US-Arbeitsmarktbericht richten dürften.

Der Schweizer Leitindex SMI notiert um 11.10 Uhr um 0,32 Prozent höher auf 12'455,20 Punkten. Bei 12'459,94 markierte der SMI kurzzeitig ein neues Jahreshoch. Damit hat der SMI die Delle von Anfang Monat, als der Index um mehr als 6 Prozent eingebrochen war, wieder aufgeholt und steuert gar auf ein Monatsplus von mehr als 100 Punkten zu.

Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, gewinnt 0,35 Prozent auf 2019,12 und der breit gefasste SPI 0,35 Prozent auf 16'526,80 Zähler. Von den 30 Blue Chips legen 24 zu und sechs geben nach.

Technologiewerte wie VAT (-1,0 Prozent), Logitech (-0,6 Prozent), AMS Osram (-0,5 Prozent), Comet (-0,9 Prozent) und Inficon (-0,3 Prozent) leiden unter gewissen Nachwehen des als Enttäuschung taxierten Ergebnisses des KI-Chip-Herstellers Nvidia. Bei einem sagenhaften Umsatzwachstum von 122 Prozent und einem Gewinnwachstum von 168 Prozent im Jahresvergleich von einer Enttäuschung zu sprechen, falle allerdings schwer, meinte ein Analyst. Daher dürfte die aktuelle Schwäche auch darauf zurückgehen, dass manche Marktteilnehmer einen Teil der am Vortag gemachten Gewinne einstreichen würden.

Etwas leichter zeigen sich zudem mit Givaudan (-0,3 Prozent) und Lonza (-0,6 Prozent) zwei Aktien, die im laufenden Jahr sehr gut gelaufen sind.

Auf der anderen Seite stehen Aktien aus verschiedenen Branchen oben auf der Kurstafel. So führen die Aktien der als zyklisch geltenden SIG (+2,6 Prozent) die Gewinner an. Die Aktie zählt mit einem Minus von fast zehn Prozent (Stand am 29. August) zu den Nachzüglern im SLI. Weit oben stehen auch Geberit (+0,9 Prozent) und Sika (+0,6 Prozent). Geberit startet am Montag das neue Aktienrückkaufprogramm über 300 Millionen Franken.

Auch die als defensiv geltenden Lindt & Sprüngli PS (+1,5 Prozent), Swisscom (+0,7 Prozent) und Novartis (+0,6 Prozent) legen zu. Dabei verbuchen letztere wie schon an den Vortagen ein neues Rekordhoch. Gut gehalten sind Nestlé (+0,3 Prozent) und Roche (GS +0,1 Prozent).

Zu den Gewinnern zählen zudem Richemont (+1,3 Prozent) und Swatch (+1,0 Prozent). Die beiden Luxusgüterhersteller zeichneten sich seit einiger Zeit durch eine gewisse Volatilität aus, meint ein Händler.

Vor den kommende Woche anstehenden Halbjahresberichten greifen die Anleger auch nach den Aktien der Finanzwerte Partners Group (+0,3 Prozent) und Swiss Life (+0,2 Prozent).

Auf den hinteren Reihen stechen Hochdorf hervor, die sich gegenüber dem Vortag auf 1,465 Franken mehr als verdreifachen. Allerdings ist die Aktie im bisherigen Wochenverlauf massiv eingebrochen, nachdem das Unternehmen eine Nachlassstundung für die Holding hatte anmelden müssen. Vor wenigen Tagen lag der Kurs noch bei über 8 Franken.

Die Aktien der Jungfraubahn Holding (-0,4 Prozent) und des Brokers Tradition (-1,0 Prozent) geben nach Zahlenvorlage nach. Gefragt sind die Aktien von Vetropack (+5,9 Prozent). Stifel hat das Kursziel auf 45 von 40 Franken erhöht und das Rating «Buy» bestätigt.

pre/tv

(AWP)