Insgesamt sei der Wochenverlauf eher ohne klare Richtung gewesen, heisst es bei Raiffeisen. So habe die Angst vor weiteren Zinserhöhungen die Stimmung belastet. "Die Volatilität verharrt auf dem niedrigsten Stand seit mehr als drei Jahren." Diese Entspannung sollte allerdings mit Vorsicht genossen werden. "Eine niedrige Schwankungsbreite gilt vor allem auch als Kontraindikator für eine Korrektur." Diese könnte möglicherweise durch die bevorstehende Berichtssaison ausgelöst werden. Immerhin hatte diese Woche nach zuvor Interroll, EMS und VAT auch der Derivatspezialist Leonteq vor einem schwachen Geschäft gewarnt.
Der SMI gewinnt gegen 11.10 Uhr 0,74 Prozent hinzu auf 11'252,71 Punkte. Auf Wochensicht liegt das Plus bei 0,2 Prozent. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,79 Prozent auf 1762,03 und der breite SPI um 0,72 Prozent auf 14'817,57 Zähler. Im SLI gewinnen 26 Aktien hinzu und vier fallen zurück.
Zum Wochenschluss bestimmen vor allem Konjunkturdaten das Geschehen. In China etwa hat sich die Stimmung in den Chefetagen der Unternehmen nur unwesentlich verbessert. In Deutschland wurden bereits Detailhandelsumsätze veröffentlicht. Die Inflation in der Eurozone ist unterdessen weiter gefallen. Am Nachmittag stehen aus den USA unter anderem noch Daten zur Einkommensentwicklung an. Auch hierzulande gab es bereits Konjunkturdaten: Das Barometer der Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) hat sich leicht eingetrübt.
Unter den grössten Gewinnern sind Vertreter der unterschiedlichsten Branchen zu finden. Neben Straumann, die sich um 2,2 Prozent verteuern, gewinnen auch Sika, Swiss Life oder Givaudan jeweils mehr als ein Prozent hinzu.
Mit Sonova, Alcon und auch Lonza sind noch weitere Vertreter aus der Gesundheitsbranche im Gewinnerfeld zu finden. Auch sie ziehen um jeweils mehr als ein Prozent an.
Gerade mit dem Ultimo vor der Tür komme es am letzten Handelstag bei einzelnen Titeln nochmals zu Bewegungen, die nicht unbedingt nachvollziehbar seien, heisst es im Handel. Dies liege an den Portfolioanpassungen in letzter Minute.
Werte wie Kühne +Nagel (+1,2%), ABB (+1,0%) oder auch Schindler PS (+0,7%) gehören mit Kursaufschlägen von jeweils etwa einem Fünftel seit Jahresbeginn ohnehin zu den grösseren Gewinnern. Sie setzen zum Semester-Schluss diesen Trend dann noch einmal fort. Eine Stütze seien auch die insgesamt freundlich aufgenommenen Konjunkturdaten. Das revidierte US-BIP sei eine positive Überraschung gewesen, heisst es beispielsweise bei der Commerzbank.
Die drei Schwergewichte Roche, Nestlé und Novartis geben dem Markt mit Kursgewinnen von bis zu 0,8 Prozent einen gewissen Halt.
Die Verliererliste wird ausschliesslich von den vier Technologiewerten VAT, AMS Osram, Logitech und Temenos bestückt. Sie verlieren zwischen 1,3 und 0,1 Prozent und folgen damit den schwächeren US-Vorgaben.
Im breiten Markt geht es derweil für Spexis um 5,0 Prozent aufwärts. Das Unternehmen schliesst auf der Suche nach weiteren Finanzmitteln auch den eigenen Verkauf nicht aus. Belimo (+3,9%) profitieren hingegen von einer Stifel-Studie, die bei Arbonia (-1,8%) dagegen für Verluste sorgt.
hr/ra