An den US-Anleihenmärkten werde dies bereits eingepreist, heisst es von Händlern. Dies zeige sich an den steigenden Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen. «Steigende Renditen am langen Ende führen zu höheren Kreditkosten für Unternehmen und Haushalte und konterkarieren damit die positiven Auswirkungen von Leitzinssenkungen durch die Notenbank.» Diese Entwicklung reflektiere aber auch die Erkenntnis, dass nach der morgigen Senkung höchstwahrscheinlich einige Monate ins Land gehen werden, bis die Geldpolitik erneut gelockert werden könnte. «Der Markt muss auch damit rechnen, dass sich der Zinssenkungszyklus in den USA dem Ende zuneigen könnte.» Dann hätten diejenigen, die bislang noch mit bis zu vier Senkungen für 2026 rechneten, auf Sand gebaut und vielleicht zu viele Aktien im Depot.
Der SMI tritt gegen 11.00 Uhr bei 12'981,33 Punkten auf der Stelle. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steht mit -0,03 Prozent ebenfalls wenig verändert bei 2101,59 Punkten, während der breite SPI mit +0,07 Prozent leicht zulegt auf 17'845,35 Punkte. Innerhalb des SLI halten sich Verlieren und Gewinner die Waage.
Unter den grössten Verlierern sind die Aktien des Rückversicherers Swiss Re (-1,2 Prozent) zu finden. Gleich drei Analysten haben am Dienstagmorgen ihre bisherigen Kaufempfehlungen kassiert und auch die Kursziele gesenkt. Offenbar ist das neue Gewinnziel, das sich der Rückversicherer Swiss Re am Freitag gesetzt hatte, nicht gut genug. Neben den zu wenig ambitionierten Gewinnzielen monieren sie auch das Aktienrückkauf-Programm als zu gering.
Mit Amrize, Holcim und Geberit, die bis zu 3,0 Prozent verlieren, geben auch zahlreiche baunahe Werte nach. Bei Amrize kommt hinzu, dass das Unternehmen auf Nordamerika fokussiert ist, so dass die Unsicherheit um das weitere Zinsumfeld in den USA zusätzlich belasten dürfte.
Auch Werte wie Richemont (-1,8 Prozent) oder Sonova (-1,6 Prozent) fallen mit grösseren Abgaben auf.
Das Gewinnerfeld wird unterdessen von Galderma angeführt, die sich um 1,8 Prozent verteuern. Mit einem Plus von knapp 65 Prozent sind sie nach Holcim der zweitgrösste SLI-Gewinner in diesem Jahr. Analysten trauen dem Hautspezialisten ein anhaltend starkes Wachstum zu und auch die zu gestrigen Wochenschluss angekündigte auf 20 Prozent verdoppelte Beteiligung durch L'Oréal wird positiv gesehen.
Mit Sandoz (+1,1 Prozent) rangiert ein weiterer 2025er Höhenflieger unter den grössten Gewinnern. Die Generikaspezialistin kann sich mit einem Kursplus von knapp 60 Prozent im laufenden Jahr ebenfalls sehen lassen.
Etwas Unterstützung kommt von den drei Schwergewichten Novartis, Roche und Nestlé, die zwischen 0,4 und 0,1 Prozent zulegen. Novartis ist mit dem britischen Unternehmen Relation Therapeutics eine Forschungs-Kooperation eingegangen. Roche wiederum hat verschiedene News zu bieten, von Studiendaten über EU-Zulassung und einen neuen PCR-Test.
In den hinteren Reihen fallen Emmi (-1,5 Prozent auf 711 Fr.) auf. Hier hat die UBS ihre Verkaufsempfehlung bei einem auf 700 Franken gesenkten Kursziel bekräftigt. Noch deutlicher geben Pennystocks wie GAM, Leclanché und Meyer Burger nach, die bis zu 8,1 Prozent einbüssen.
hr/rw
(AWP)
