Was den Entscheid der SNB, die Zinsen bei null zu lassen, betrifft, ist sich die Mehrheit der Kommentatoren einig, dass dies der richtige Weg ist. Für eine weitere Zinssenkung habe schlicht kein Bedarf bestanden, so der Tenor. Auch für die nähere Zukunft sind gemäss den Prognosen keine Negativzinsen zu erwarten. «Die Geldpolitik ist nicht das richtige Instrument, um auf den US-Zollhammer zu reagieren», bringt es der Chefökonom von Bak Economics auf den Punkt. Betroffen seien nur wenige, stark exponierte Unternehmen, und da würden generelle Zinssenkungen nicht helfen.

Der SMI verliert bis 11.00 Uhr 0,54 Prozent auf 11'914,59 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Titel enthalten sind, fällt um 0,75 Prozent auf 1954,87 Punkte zurück und der breite SPI um 0,61 Prozent auf 16'549,23 Punkte. Im SLI kommen auf 25 Verlierer fünf Gewinner.

Am meisten unter Druck stehen Amrize (-3,3 Prozent auf 37,95 Fr.). Die Titel befinden sich seit Mitte Monat auf Talfahrt und notieren mittlerweile deutlich unter dem ersten Kurs von 46 Franken am ersten Handelstag nach der Abspaltung von Holcim Ende Juni.

Auch Sonova (-2,9 Prozent) finden nicht aus dem Tief. Nach einem kurzen Zwischenhoch zu Beginn des Monats September, geht es nun schon die dritte Woche in Folge wieder nach unten. Bis am Mittwochabend summierte sich seit Jahresbeginn ein negativer Saldo von gut 22 Prozent.

Deutlicher sind zudem die Abgaben in Holcim (-2,1 Prozent) und Partners Group (-2,4 Prozent).

Für die Aktien von Kühne+Nagel (-1,4 Prozent) hat JPMorgan das Kursziel gesenkt und die Empfehlung «Underweight» bestätigt. Die Bank geht davon aus, dass der Logistiker aufgrund des schwierigen Marktes im dritten Quartal die Prognosen für das Gesamtjahr 2025 reduzieren dürfte und deshalb auch die Erwartungen für 2026 nach unten angepasst werden müssen.

Galderma (-1,9 Prozent), erst seit Anfang Woche Mitglied der 30 SLI-Firmen, knüpfen an die schwache Performance der vergangenen Tage an.

Belastet wird der Gesamtmarkt insbesondere von den schwachen GS von Roche (-1,0 Prozent), wogegen sich Novartis (+0,3 Prozent) und ganz knapp auch Nestlé (+0,1 Prozent) in der Gewinnzone halten.

Die Gewinner werden von Swiss Re (+1,2 Prozent) und Swisscom (+0,8 Prozent) angeführt. Schindler (+0,1 Prozent) werden im negativen Sentiment von einem Grossauftrag der Hotelkette Accor gestützt.

Im breiten Markt fallen Bachem (-7,6 Prozent) mit einem starken Minus auf. Die Titel setzen ihren seit Anfang der Woche dauernden Sinkflug beschleunigt fort. Als belastend stellt sich eine Einschätzung von Jefferies heraus, welche für den Titel bei der Erstabdeckung das Rating «Underperform» setzt.

Auch Swissquote (-1,0 Prozent) befinden sich seit Tagen im Abwärtstrend. Allerdings werden lediglich Gewinne nach einem bisher sehr starken Jahresverlauf mitgenommen. Die Bank Vontobel weist in einem Kommentar zur Erstabdeckung (Rating «Hold») denn auch auf die hohe Bewertung des Titels hin.

Polypeptide (+3,1 Prozent) werden dagegen von einer Kaufempfehlung durch Jefferies gestützt. Das Institut sieht einen ungerechtfertigten Abschlag in der aktuellen Bewertung. Das impliziere ein deutlich unter den unternehmenseigenen Prognosen liegendes Wachstum.

cf/ys

(AWP)