Daher hätten sich viele Marktteilnehmer an die Seitenlinien zurückgezogen. «Dem Einbruch von Anfang April, den viele als veritablen Crash wahrgenommen haben, folgte eine fast ebenso starke Gegenbewegung», sagt ein Händler. Dies habe Investoren dazu veranlasst, einen Teil der Gewinne einzustreichen und nun die weitere Entwicklung abzuwarten. Denn es gebe nicht bezüglich Konjunktur, Inflation und Politik noch viele Unsicherheiten. Daher verlaufe das Geschäft in eher ruhigen Bahnen. Zudem geht die Berichtsaison allmählich zu Ende. Heute legten nur noch zwei Unternehmen, Lona und Sonova, ihren Bericht vor.

Der Leitindex SMI notiert um 11.05 Uhr um 0,17 Prozent höher auf 12'081,77 Punkten. Dabei hat sich der SMI in einer engen Spanne zwischen 12'067 bis 12'123 Punkten auf und ab bewegt und steuert nach drei positiven nun auf eine negative Wochenbilanz von knapp 1,5 Prozent zu. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legt 0,25 Prozent zu auf 1972,83 und der breite SPI um 0,18 Prozent auf 16'524,64 Zähler. Im SLI stehen 19 Gewinnern elf Verlierer gegenüber.

An der Spitze der Gewinner stehen Sonova (+4,5 Prozent). Der Hörsystemspezialist hat die Erwartungen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2024/25 leicht übertroffen und kündigt eine höhere Dividende an. Zudem löst Eric Bernard den langjährigen CEO Arnd Kaldowski an der Spitze des Unternehmens ab. «Sonova wächst deutlich über der Konkurrenz und dem Markt», schreibt der Experte der ZKB.

Die Aktien von Lonza (+1,0 Prozent), dem zweiten Bluechip mit Zahlen, sind ebenfalls fester. Auch der Pharmaauftragsfertiger hat sich in seinem dem qualitativen Quartalsupdate positiv geäussert. Lonza meldet einen Geschäftsverlauf im ersten Quartal 2025, der den Erwartungen entsprochen habe. Der Ausblick für das laufende Jahr wird daher bestätigt.

Lonza werde aber von der Schwäche der Pharmabranche gebremst, heisst es am Markt. Roche (-0,3 Prozent) und Novartis (+0,1 Prozent) bewegen sich kaum, nachdem sie am Vortag deutlicher unter Druck gestanden hatte. Hintergrund sind Zollpläne der US-Regierung für Pharmaprodukte sowie Befürchtungen um strengere Regulierungen in den USA. «Hier gibt es so viele Unsicherheiten, die Investoren zur Vorsicht mahnen», sagt ein Händler.

Gefragt sind dafür Logitech (+2,2 Prozent). Ihnen helfe die Kaufempfehlung von Berenberg, heisst es. Ein Grund dafür ist auch der «überzogene Kurseinbruch» seit Mitte Februar. Die Aktien der SIG (+1,1 Prozent) ziehen laut Händlern im Sog der guten Zahlen von Konkurrentin Krones an. Der Hersteller von Abfüll- und Verpackungsanlagen hatte gute Zahlen veröffentlicht. Nestlé (+0,4 Prozent) setzen den Positivtrend seit Anfang Jahr fort.

Bei den Aktien von Kühne+Nagel (-2,9 Prozent oder 5,35 Fr.) drückt die Dividende (8,25 Fr.) auf den Kurs. Damit ist das Minus nur optischer Natur. Adecco(-0,2 Prozent) konsolidierten den Kurssprung vom Vortag nach Zahlenvorlage. Bei Zurich (-1,2 Prozent) geht es auch am Tag nach dem Quartalsbericht bergab. Grund dafür sind Gewinnmitnahmen und kritische Analystenstimmen.

Bei Ems Chemie (-2,6 Prozent) belastetet die Senkung des Ratings auf «Sell» von «Hold» durch Berenberg. Die Aktien des Autozulieferers Feintool ziehen um 6,7 Prozent an. Das Unternehmen hatte am Vorabend einen Wechsel an der Konzernspitze angekündigt, der bereits in wenigen Wochen effektiv wird.

pre/ra

(AWP)