Von den Inflationsdaten erhofft man sich Hinweise auf die weitere Richtung der US-Geldpolitik. Am Mittwoch wird die US-Notenbank Fed ihre Zinsentscheidung veröffentlichen. Einen Tag danach folgen unter anderem die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihren geldpolitischen Beschlüssen. Vor Weihnachten werden zwar keine Zinsschritte erwartet. Anleger erhoffen sich aber Signale, ab wann und wie deutlich im neuen Jahr die Zinsen sinken könnten. Daher könnten die Aussagen der Währungshüter das Weihnachtsrally weiter beflügeln, aber auch abwürgen, heisst es weiter.

Der Leitindex SMI gewinnt bis um 11.10 Uhr 0,20 Prozent auf 11'152,41 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI gewinnt 0,24 Prozent auf 1761,74 und der breite SPI 0,18 Prozent auf 14'553,75 Zähler. 20 der 30 SLI-Titel legen zu und zehn geben nach.

Angeführt werden die Gewinner von den Aktien von Kühne + Nagel (+2,5 Prozent). Grund dafür dürfte die Bank of America sein, die ihre Verkaufsempfehlung für den Logistiktitel abgesetzt hat und den Titel nun mit dem Rating «Neutral» nach zuvor «Underperform» einstuft.

Gefragt sind zudem Wachstums- und Technologiewerte wie Straumann (+1,6 Prozent), VAT (+1,3 Prozent) und Logitech (+0,9 Prozent). Ein Händler verweist auf die Kursgewinne der US-Mitbewerber. Ebenfalls gekauft werden die Titel von Alcon (+0,6 Prozent). Hier dürfte die Erstabdeckung durch Stifel mit ein Grund sein, heisst es. Der Broker hat die Abdeckung für den Augenheilmittespezialisten in einer Branchenstudie mit der Einstufung «Buy» gestartet.

Lonza (+0,8 Prozent) haben nach anfänglicher Schwäche ebenfalls nach oben gedreht. Händler sprechen von einer Gegenbewegung nach den jüngsten Abgaben. «Einmal ist genug», sagt ein Händler zum Kurszerfall bei dem Pharmazulieferer. Holcim (+0,7 Prozent auf 66 Fr.) profitierten von der Citigroup, die das Kursziel auf 75 von 70 Franken angehoben und die Kaufempfehlung bestätigt hat.

Zum positiven Trend tragen auch die Schwergewichte Roche GS (+0,4 Prozent), Nestlé (+0,2 Prozent) und Novartis (+0,1 Prozent) bei, die die anfängliche Schwäche abgeschüttelt haben.

Dagegen setzen Julius Bär (-0,8 Prozent) den Abwärtstrend fort. Die Bank befindet sich weiter im Strudel der Signa-Krise. Die stets volatilen Sandoz (-0,4 Prozent) geben ebenfalls nach. Die Anteile von Swatch (-0,3 Prozent) und Richemont (-0,2 Prozent) rutschen nach frühen Gewinnen ins Minus. ABB (-0,2 Prozent) konsolidierten den Vortagesgewinn, so ein Händler.

Auf den hinteren Reihen fallen Meyer Burger negativ auf (-3,4 Prozent). Nach einem Kurssprung am Freitag waren sie am Vortag deutlich eingebrochen. Hier dürfte die am Mittwoch anstehende Entscheidung über staatliche Fördermittel für inländische Betriebsstätten der Solarbranche die Anleger angesichts des deutschen Haushaltsstreits verunsichern, heisst es am Markt.

Schwächer sind zudem DocMorris (-3,0 Prozent). Ihr Aktienkurs hat sich allerdings im laufenden Jahr fast verdreifacht.

pre/tv

(AWP)