«Angesichts des in dieser Woche anstehenden Fed-Zinsentscheids sowie einiger Quartalszahlen grosser US-Big Techs halten die Anleger die Füsse still und geniessen lieber die sommerlichen Temperaturen», fasst ein Händler zusammen. Neben Microsoft nach dem heutigen Börsenschluss folgen mit Meta, Apple und Amazon noch weitere Vertreter der «Maginficent Seven» im Wochenverlauf. Ihre Zahlen dürften das Börsengeschehen massgeblich beeinflussen. Die aktuellen Konjunkturdaten aus der Eurozone wiederum fallen uneinheitlich aus.

Der Leitindex SMI tritt gegen 11.05 Uhr mit +0,01 Prozent auf der Stelle bei 12'215,96 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Werte enthalten sind, rückt um 0,23 Prozent vor auf 1985,05 und der breite SPI um 0,13 Prozent auf 16'236,29 Zähler. Im SLI ziehen 22 Werte an und acht geben nach.

Mit grossem Vorsprung führen SIG (+4,8 Prozent) nach Zahlen das Gewinnerfeld der Blue Chips an. Der Verpackungshersteller hat zwar die Margen-Guidance gesenkt, allerdings sei vor allem das zweite Quartal deutlich besser ausgefallen als erwartet, heisst es in Analystenkreisen. Ab Frühling hatten die Papiere allerdings deutliche Einbussen erlitten und erholen sich mit den aktuellen Gewinnen erst teilweise davon.

Nach Zahlen gesucht sind auch Sika (+1,3 Prozent). So hat der Bauchemie- und Klebstoffhersteller im ersten Halbjahr deutlich mehr verdient. Die bisherige Prognose für das Gesamtjahr wird aber bestätigt. Dass diese Ergebnisse positiv aufgenommen werden, ist laut UBS nicht überraschend. Im Vorfeld der Veröffentlichung hätten sich nämlich einige Investoren Sorgen über einen möglichen Gewinnrückgang gemacht.

Ein Blick auf die Gewinnerlist zeigt, dass Investoren beherzt auch bei jenen Werten zugreifen, die in den vergangenen Tagen eher einen schwachen Stand hatten. Hierzu zählen etwa Swatch, VAT oder auch Straumann, die sich um bis zu 1,7 Prozent verteuern.

Beim Industriekonzern ABB sind die Avancen aus dem frühen Handel auf +0,5 Prozent zusammengeschmolzen. In einer aktuellen Studie heben die Experten von Goldman Sachs die rekordhohen Margen hervor. Diese dürften auch nachhaltig erzielt werden, glauben die Analysten der US-Bank.

Dass sich der SMI mittlerweile in einer engen Spanne um seinen Schlusskurs vom Vortag bewegt, ist vor allem den drei Schwergewichten geschuldet. Während es für Nestlé und Novartis um moderate 0,1 Prozent abwärts geht, verbilligen sich bei Roche beide Gattungen mit jeweils 0,9 Prozent deutlich. Dies sei Gewinnmitnahmen nach dem zuletzt rasanten Anstieg geschuldet, heisst es am Markt.

Beim Nahrungsmittelkonzern Nestlé erklären die Experten der DZ Bank in einer aktuellen Studie, die Titel seien nach den deutlichen Abgaben inzwischen zu günstig, um sie langfristig zu ignorieren.

Leicht abwärts geht es auch für den Baustoffkonzern Holcim (-0,2 Prozent). Laut Händlern kann der deutsche Konkurrent Heidelberg Materials mit seinen Zahlen nicht überzeugen.

In der zweiten Reihe springen Kardex (+17 Prozent) nach Zahlen an. Der Lagerlogistik-Spezialist hat die Markterwartungen auf allen Ebenen übertroffen. Besonders der Auftragseingang lag deutlich über den Analystenschätzungen.

Inficon (+1,6 Prozent) und Comet (+0,3 Prozent) werden erst am morgigen Mittwoch mit Zahlen erwartet. Derweil profitieren DocMorris (+3,5 Prozent) von den Zahlen des Konkurrenten Redcare Pharmacy.

Anders sieht es bei Clariant (-5,0 Prozent) aus. Der Spezialchemiehersteller hat mit dem Ergebnis im zweiten Quartal die Erwartungen der Analysten lediglich mit dem Umsatz erfüllt. Der operative Gewinn und die dazugehörende Marge lagen hingegen klar tiefer als prognostiziert.

hr/uh

(AWP)