«Vieles bleibt aber ungewiss», erklärt sich eine Händlerin die Wende zum Negativen. Es bestehe im Grunde genommen eine deutliche Diskrepanz zwischen der Positionierung der Märkte und den weiterhin bestehenden Risiken. «Handelsspannungen, geopolitische Unsicherheiten, die explodierende US-Schuldenlast, die Möglichkeit, dass das Fed die Zinsen nicht senken kann, Anzeichen einer Konjunkturabkühlung und sogar eine mögliche erneute Beschleunigung der Inflation - keines dieser Risiken ist verschwunden», listet sie auf. Nun stehen noch Stimmungsdaten aus den USA an. Mit dem «Jolts»-Bericht, welcher Beschäftigung, Entlassungen, offene Stellen und Kündigungen in der amerikanischen Wirtschaft erfasst, stehen zudem erste Daten vom US-Arbeitsmarkt auf dem Plan - bevor am Donnerstag die offizielle monatliche Statistik veröffentlicht wird.

Der SMI verliert gegen 11.10 Uhr 0,12 Prozent auf 11'907,71 Punkte. Der SLI gibt um 0,26 Prozent nach auf 1953,24 Punkte und der breite SPI um 0,14 Prozent auf 16'511,68 Punkte. Im SLI, der aktuell 31 Titel umfasst, geben 22 Titel nach und neun legen zu.

Unter den grössten Verlierern sind erneut die Papiere des Börsenneulings Amrize (-2,1 Prozent auf 38,77 Fr.) zu finden. Sie bewegen sich nur noch knapp oberhalb ihres bisherigen Tiefs von vergangener Woche, das bei 38,31 Franken lag. Seit Holcim sein Nordamerika-Geschäft letzte Woche abgespalten und an die Börse gebracht hat, kommen die Papiere nicht recht auf Kurs. Anstatt durchzustarten, ist die Aktie schon kurz nach ihren ersten Kurs bei 46 Franken auf einen Abwärtstrend eingeschwenkt.

Derweil haben Holcim (-1,1 Prozent) vergangene Woche mit einem Plus von mehr als 8 Prozent deutlich zugelegt. Entsprechend nähmen Investoren aktuell Gewinne mit, meinen Börsianer. Zudem drückt eine Herunterstufung durch Baader Europe etwas auf die Stimmung. Nach der Abspaltung des profitablen US-Geschäfts seien die noch verbliebenen Geschäftsbereiche in Europa und Lateinamerika weniger margenstark, wird die Massnahme begründet.

Auch sonst sind verschiedene eher zyklische Werte auf den Verkaufslisten zu finden. VAT, Schindler, Sika und Logitech verbilligen sich zwischen 1,6 und 0,9 Prozent.

Bei den Finanzwerten geben die UBS (-1,1 Prozent) und Julius Bär (-0,3 Prozent) nach, während Versicherungswerte wie Swiss Life, Zurich und Swiss Re um bis zu 1,2 Prozent zulegen.

Dass der Markt nicht noch deutlicher nachgibt, verdankt er vor allem den beiden Pharmaschwergewichten Novartis (+0,6 Prozent) und Roche (+0,4 Prozent). Das dritte Schwergewicht, Nestlé (-0,1 Prozent), bewegt sich in etwa mit dem Markt.

In den hinteren Reihen rücken Cosmo (+4,6 Prozent) mit neuen Zielen für 2030 in den Fokus. So peilt das Life-Science-Unternehmen bis dahin einen Umsatz von 480 Millionen Euro an und eine EBITDA-Marge von 40 Prozent.

Die beiden Versicherer Helvetia (+1,6 Prozent) und Baloise (+1,3 Prozent) wiederum profitieren von neuen Kaufempfehlungen durch die UBS.

Deutlich abwärts geht es für den Batteriehersteller Leclanché (-12 Prozent), der nach diversen Verzögerungen seinen Jahresbericht für 2024 vorgelegt hat. Die Ergebnisse entsprechen im Grossen und Ganzen den provisorischen Zahlen.

hr/rw

(AWP)