Derweil wird einer Zinssenkung in den USA im September mittlerweile nur noch eine Chance von mehr als 70 Prozent zugemessen. Vor einer Woche waren es noch über 90 Prozent. Damit sei den Anlegern etwas Hoffnung («Hopium») genommen worden, meint ein Händler. Zuletzt hatte der Präsident der Fed von Kansas City gesagt, das Fed brauche sehr eindeutige Daten, um den Leitzins zu ändern. Neben dem offiziellen Thema der Konferenz, dem Arbeitsmarkt, dürfte es inoffiziell in den Fluren des Veranstaltungshotels aber auch sehr viel um die Zukunft und die Unabhängigkeit des Fed gehen, meint ein Händler.

Der Leitindex SMI notiert um 11.20 Uhr um 0,19 Prozent höher bei 12'265,34 Punkten und damit nur wenige Punkte unter dem Tageshoch. Der SLI, in dem derzeit 31 Titel enthalten sind, gewinnt 0,36 Prozent hinzu auf 2021,85 und der breite SPI 0,21 Prozent auf 17'029,03 Zähler. Im SLI legen 24 Titel zu und sieben geben nach. Anfänglich überwogen dagegen klar die Verlierer.

Gesucht sind vor allem Alcon (+2,7 Prozent). «Der Titel steht nun wieder etwas auf, nachdem er an den Vortagen nach den Zahlen heruntergeprügelt worden ist», sagt ein Händler. Der Augenheilmittelkonzern hat am Dienstagabend erneut die Prognose für das Gesamtjahr gesenkt und bei den Zahlen enttäuscht. Dennoch wurden die mittel- und langfristigen Ziele nicht in Frage gestellt. Darauf haben mehrere Banken zwar ihr Kursziel gesenkt aber gleichzeitig aber die Kaufempfehlungen bestätigt.

Zu den Gewinnern zählen auch die Anteile von Adecco (+2,1 Prozent), die den Vortagesverlust damit mehr als wettmachen. Auch die Technologiewerte Logitech (+1,4 Prozent) und VAT (+1,0 Prozent) sowie am breiten Markt auch AMS Osram (+2,4 Prozent), Comet (+1,2 Prozent) und Inficon (+1,6 Prozent) sind im Gewinnerfeld zu finden.

Die Aktien von Swatch (+1,1 Prozent) ziehen ebenfalls an. Grund dafür könnten laut Händlern Berichte sein, dass bei Swatch «Insider» immer wieder grössere Käufe tätigten. Zudem erhole sich Swatch von den Verlusten von Anfang Woche. Die Aktien der Konkurrentin Richemont (+0,9 Prozent) legen ebenfalls zu.

Ausserdem liegen die Finanzwerte UBS (+0,9 Prozent) und Partners Group (+0,5 Prozent) in der Gunst der Anleger. Gefragt sind auch Amrize (+0,7 Prozent), Lindt & Sprüngli PS (+1,0 Prozent) und Givaudan (+0,6 Prozent).

Bei den Schwergewichten konsolidieren Nestlé (-0,2 Prozent) und Novartis (-0,4 Prozent) ihre jüngsten Avancen. Roche (+0,3 Prozent) legen wiederum zu.

Geberit (+0,1 Prozent) seien dabei, wieder Boden zu finden nachdem die Zahlen diese Woche zunächst für verstärkte Gewinnmitnahmen gesorgt hatten, heisst es weiter.

Die überschaubare Liste der Verlierer wird von Schindler PS (-0,7 Prozent) angeführt. Dahinter folgen noch Swiss Life (-0,5 Prozent) und Zürich (-0,4 Prozent) sowie Holcim (-0,1 Prozent) und Swisscom (-0,1 Prozent).

In den hinteren Reihen fallen Implenia (+4,9 Prozent) positiv auf. Die UBS hat das Kursziel erhöht und die Einstufung «Buy» bestätigt.

Die Aktien von Allreal (-1,0 Prozent) geben nach Zahlen nach, die der Luzerner Kantonalbank sind unverändert. Beiden Unternehmen ist im Halbjahr eine starke Gewinnsteigerung gelungen.

Stadler Rail (+2,2 Prozent) würden nach Berichten über Insiderkäufe ebenfalls gesucht, meint ein Händler.

Die stets volatilen Aktien von Idorsia (+6,2 Prozent) und DocMorris (+3,2 Prozent) rücken ebenfalls vor.

pre/hr

(AWP)