Im Tagesverlauf richtet sich dann der Blick in die USA. Während sich der Shutdown mittlerweile zum längsten in der Geschichte des Landes entwickelt hat, beschäftigt sich das Supreme Court in einer ersten Anhörung mit der Rechtmässigkeit der von der Trump-Regierung erhobenen Importzöllen. Gleichzeitig haben sich Vertretungen von Schweizer Privatunternehmen auf eigene Faust mit Donald Trump getroffen, um Zollfragen zu bereden. Am Nachmittag rücken dann einige Konjunkturdaten wie der ADP-Beschäftigungsbericht oder der ISM-Index für den Dienstleistungssektor in den Fokus.

Nach einem negativen Start hat sich der Leitindex SMI bis gegen 10.50 Uhr mit 0,03 Prozent auf 12'310,91 Zählern sogar knapp ins Plus vorgearbeitet. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steht mit 0,01 Prozent auf 2014,50 minimal im Minus und der breite SPI fällt leicht um 0,12 Prozent auf 17'016,93 Punkte. Gewinner und Verlierer halten sich im SLI in etwa die Waage.

An der Indexspitze gewinnen UBS (+2,4 Prozent). Am Markt wird auf eine Gegenbewegung nach den Verlusten der Vortage verwiesen. Derweil hat die Wirtschaftskommission des Nationalrats den Bundesrat bei der geplanten Revision der Eigenmittelverordnung (ERV) für Banken vor einer Überregulierung gewarnt.

Gefragt sind auch Sonova (+1,4 Prozent) nach Zahlen des Konkurrenten Demant. Diese deuten einem Analysten zufolge zwar auf einen weiterhin gedämpften Markt für Hörgeräte hin, gleichzeitig dürfte Demant aber wohl Marktanteile verloren haben. Das sei entsprechend positiv für Sonova, die ihre eigenen Ergebnisse Ende nächster Woche präsentieren.

Auch für Geberit (+0,9 Prozent) geht es einen Tag nach den Zahlen weiter aufwärts. Zwar halten viele Analysten die Bewertung der Aktie trotz einiger Kurszielerhöhungen mittlerweile für recht hoch, JPMorgan sorgt mit einer Hochstufung auf «Neutral» allerdings für weitere Nachfrage in den Titeln.

Am Indexende kommt es bei Galderma (-3,2 Prozent) trotz positiver Nachrichten zu Gewinnmitnahmen, was nach einem Jahresplus von rund 50 Prozent aber kaum verwunderlich ist. Der Hautpflegespezialist hat für das Injektionsgel Restylane Lyft die US-Zulassung zur Verbesserung des Kinnprofils erhalten.

Sandoz (-2,0 Prozent) reagieren mit Abschlägen auf einen Zukauf. Wie sich bereits im Sommer abzeichnete, übernimmt der Generikaspezialist die französische Just-Evotec Biologics (JEB).

Zu den Verlierern gehören auch angesichts der schwachen Nasdaq die heimischen Tech-Werte. Entsprechend geben VAT (-1,5 Prozent), Logitech (-0,6 Prozent) oder auch AMS Osram (-1,5 Prozent) und Comet (-1,3 Prozent) nach.

In der zweiten Reihe zählen indes Oerlikon (+4,1 Prozent auf 2,92 Fr.) nach einer Hochstufung zu den Top-Werten. RBC hat die Aktien auf «Outperform» von «Sector Perform» hochgestuft und sieht mit einem Kursziel von 3,70 Franken reichlich Potenzial.

Bei Barry Callebaut (+1,9 Prozent) sorgen die in etwa wie erwartet ausgefallenen Jahreszahlen für Beruhigung. Lieber vorsichtig als eine erneute Gewinnwarnung, lautet der Tenor mit Blick auf die Guidance. Zudem kommt der Schuldenabbau gut voran. Im Kielwasser ziehen auch Konkurrent Lindt&Sprüngli (+0,2 Prozent) etwas an.

Forbo (+2,2 Prozent) legen zu, nachdem Management-Käufe über 1,8 Millionen Franken bekannt wurden. Derweil sind Adecco (+2,4 Prozent) vor den morgigen Zahlen gefragt.

dm/uh

(AWP)