Und auch morgen Freitag dürfte es ähnlich sein, denn die US-Märkte schliessen am Black Friday vorzeitig. An diesem Wochenende stürzen sich die US-Amerikaner das erste Mal so richtig ins Weihnachtsgeschäft. Allerdings sei morgen auch noch Monatsultimo. Dass dieser aber so kurz vor dem Jahresende noch für grössere Bewegungen gut sein werde, sei eher nicht zu erwarten. Damit steuert der SMI auf eine starke Monatsbilanz zu. Zuletzt haben die Hoffnung auf ein Kriegsende in der Ukraine und vor allem auch die gestiegenen Erwartungen auf Zinssenkungen in den USA für Auftrieb gesorgt. Die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed im Dezember wird wieder auf mehr als 80 Prozent eingeschätzt, nachdem diese in der Vorwoche auf unter 30 Prozent gesunken war. Neue Nahrung erhielten die Zinsfantasien durch Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell und weiteren US-Notenbankern sowie durch schwache Konjunkturdaten.
Der Leitindex SMI notiert um 11.15 Uhr um 0,10 Prozent tiefer bei 12'809,52 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI ermässigt sich um 0,06 Prozent auf 2070,81 Punkte und der breite SPI um 0,12 Prozent auf 17'594,00 Zähler. Im SLI stehen sich 15 Verlierer und 15 Gewinner gegenüber. Dabei liegen die Kursänderungen - nach oben wie nach unten - zumeist unter einem Prozent.
Der Nachrichtenfluss ist am Berichtstag eher dünn. Im Fokus stehen Sika (-0,3 Prozent) im Rahmen seines Investorentages. Dabei wird das kürzlich auf 3 bis 6 Prozent (in Lokalwährungen) gesenkte Umsatzwachstum bis 2028 betätigt. Die ZKB bleibt in einem Kommentar positiv gestimmt: «Auch wenn Sika aktuell mit schwierigen Endmärkten konfrontiert ist und kaum organisches Wachstum vorweisen kann, ist das Unternehmen aufgrund von Kostensenkungsmassnahmen in der Lage, seine Marge weiter zu steigern.»
Grössere Einbussen verzeichnen Straumann (-1,4 Prozent), die damit auch zwei Tage nach dem Investorentag nachgeben. Dahinter folgen mit Swisscom, Lindt & Sprüngli und Roche weitere defensive Werte mit einem Minus von rund einem Prozent. Neben Roche geben aber auch die beiden anderen Schwergewichte Novartis (-0,5 Prozent) und Nestlé (-0,1 Prozent) etwas nach.
Swatch (-0,9 Prozent auf 166,25 Fr.) gehören ebenfalls zu den Verlierern. Die UBS hat zwar das Kursziel auf 90 von 70 Franken angehoben, aber das Rating auf «Sell» belassen. Dabei liegt das neue Kursziel klar unter dem aktuellen Kurs.
Auf der anderen Seite führen Partners Group (+1,2 Prozent) die Gewinner an. Dahinter folgen Kühne + Nagel (+0,8 Prozent), ABB (+0,7 Prozent), Amrize (+0,5 Prozent), Holcim (+0,3 Prozent) sowie Swiss Re (+0,5 Prozent).
Gefragt sind die Anteile von Rieter (+4,0 Prozent). CEO Thomas Oetterli hält die eigene Aktie für massiv unterbewertet, wie er in einem Interview mit «Cash.ch» vom Donnerstag sagte. Die Aktien von Adecco (+1,0 Prozent) holen einen kleinen Teil der Vortagesverluste auf. Die Aktie war am Investorentag um elf Prozent eingebrochen.
Zulegen können auch die arg gebeutelten und oft stark leerverkauften Aktien von Ams Osram (+3,9 Prozent) und DocMorris (+4,6 Prozent). Hier fehle wohl der Druck aus Übersee, meinte ein Händler.
Schwach sind Burkhalter (-4,4 Prozent auf 138 Fr.). Grund dafür ist eine Platzierung von 190'000 Aktien zu einem Kurs von je 134 Franken durch Grossaktionär Christoph Arnold. CPH brechen nach einer Gewinnwarnung um 5,4 Prozent ein.
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(AWP)
