Derweil werden die bislang vorliegenden Unternehmenszahlen überwiegend positiv aufgenommen. Generell sei die Zurückhaltung aber vor den noch kommenden Halbjahresberichten sowohl hierzulande als auch international zu spüren. «Die Zoll-Thematik könnte auch durch sinkenden Konsum und steigende Kosten ihre Spuren in den Unternehmensgewinnen hinterlassen», kommentierte ein Börsianer. In Kombination mit der schwindenden Zinshoffnung sei dies eine Mischung, die wenig Platz für Optimismus lasse. Am Nachmittag könnten dann weitere Bilanzen und Konjunkturdaten aus den USA für Bewegung sorgen.
Der SMI steht gegen 10.50 Uhr mit 0,12 Prozent auf 11'915,06 Punkte weiter knapp im Plus. Der aktuell 31 Titel umfassende SLI steigt leicht um 0,13 Prozent auf 1971,98 Punkte und der breite SPI um 0,18 Prozent auf 16'628,84 Punkte.
Nach Eckdaten zum ersten Halbjahr sind insbesondere Partners Group (+5,1 Prozent) gefragt. Die Vermögensverwalterin zog im ersten Halbjahr überraschend hohe Neugelder an und steigerte die verwalteten Vermögen klar. Analysten äussern sich zufrieden, besonders über die Fähigkeit zu Wachstum auch in einem schwierigen Umfeld.
Hingegen pendeln Richemont (+1,0 Prozent) zwischen Gewinnen und Verlusten. Während die Schmucksparte überzeugt hat, waren die Uhrenumsätze im ersten Quartal weiter rückläufig. Im wichtigen asiatischen Markt zeigte sich zumindest eine Stabilisierung und Analysten waren insgesamt zufrieden. Für Swatch (+0,2 Prozent) geht es eher seitwärts. Hier warten Börsianer weiter auf die Zahlenvorlage, denn einen genauen Termin nennt der unter der Kontrolle der Familie Hayek stehende Konzern nicht. Am morgigen Donnerstag rücken beide Werte ohnehin mit den Daten zu den Uhrenexporten in den Fokus.
Technologiewerte wie VAT (-1,9 Prozent) oder AMS Osram (-2,0 Prozent) zeigen sich erneut volatil. Nachdem am Dienstag noch Branchennachrichten von Nvidia für Zuversicht sorgten, drückt nun der der verhaltene Ausblick des Chipausrüsters ASML auf die Stimmung in der gesamten Branche. Zudem drohte Trump auch hier mit spezifischen Zöllen. Deutlich gegen den Trend stemmen sich Inficon (+1,9 Prozent), Logitech (+0,2 Prozent) sind im Mittelfeld.
Novartis (-1,0 Prozent) legen einen Tag vor der eigenen Halbjahresvorlage den Rückwärtsgang ein. Dabei sehen Analysten eigentlich neben einer erwarteten Umsatz- und Gewinnsteigerung gute Chancen für eine erneute Anhebung der Jahresprognose. Aber auch bei ABB (-0,6 Prozent), die am morgigen Donnerstag ihre Ergebnisse vorlegen, sind Marktteilnehmer zurückhaltend.
In der zweiten Reihe sorgt eine grosse Aktienplatzierung für Verluste bei Implenia (-5,8 Prozent). Der langjährige Investor Rudolf Maag trennt sich von seinem Anteil in Höhe von 5,4 Prozent.
Hingegen springen Interroll (+15,5 Prozent) dank eines positiven Analystenkommentars der UBS nach oben. Und auch bei Belimo (+3,9 Prozent) sorgt eine starke Kurszielerhöhung von Berenberg für ein sattes Kursplus. Accelleron (+3,9 Prozent) setzen derweil ihren Höhenflug des Vortages in Reaktion auf die Eckdaten für das erste Halbjahr sowie den höheren Ausblick für 2025 fort.
Bei Youngtimers (noch kein Kurs) soll der Handel nach einer mehrwöchigen Pause wieder aufgenommen werden. Die Beteiligungsgesellschaft hatte die Frist für die Publikation des Geschäftsberichts von Ende Mai nicht einhalten können, worauf die SIX die Titel vom Handel suspendiert hatte. Nun reichte Youngtimers am gestrigen Dienstag den Bericht nach.
dm/hr
(AWP)