Zinssenkungserwartungen haben die Indizes sowohl in New York als auch in Europa in den zurückliegenden Wochen befeuert. In den vergangenen Tagen allerdings ist auch dem SMI die Luft ausgegangen und die Kurse begannen zu schwächeln. Derzeit ergibt sich für den SMI ein Gewinn seit Jahresanfang von 3 Prozent. Im Jahr zuvor war er um fast 17 Prozent eingebrochen. Da am Berichtstag nicht mit grösseren Umsätzen zu rechnen sei, könnte die Kursbildung zum Jahresende teilweise etwas zufällig anmuten. Dazu könnte ausserdem noch ein wenig Window Dressing kommen, wenn Marktteilnehmer versuchen, zum Jahresende ihre Portfolios noch ein wenig aufzuhübschen.

Der von der Bank Julius Bär vorbörslich berechnete SMI notiert gegen 08.15 Uhr um 0,23 Prozent höher bei 11'083,44 Punkten. Sämtliche SMI-Werte werden um bis zu 0,3 Prozent höher indiziert. Relevante Nachrichten von grösseren Unternehmen gibt es bislang keine.

2023 sei völlig anders verlaufen als erwartet, heisst es bei Swissquote. Die US-Wirtschaft sei nicht in eine Rezession gefallen, sondern gewachsen. China sei dafür nicht wie erwartet gewachsen, sondern es sei zu Deflation und einer Immobilienkrise gekommen. Die wichtigste Erkenntnis aber sei die Geburt von ChatGPT, «das die künstliche Intelligenz mitten in unser Leben gebracht hat.»

Im neuen Jahr stehe dann der Realitätscheck für die Jahresendrallys an den Märkten bevor, meint ein Analyst. Es müsse sich zeigen, wie sehr die Börsianer zum Jahresstart ins Risiko gehen würden. Und ob sie wirklich bereit seien, auf den aktuellen Kursniveaus auch grössere Summen zu investieren. Die gesunkenen Anleiherenditen seien nicht unbedingt nur positiv, sagt ein anderer Marktteilnehmer. «Wenn die Renditen gesunken sind, weil wir auf eine Rezession zusteuern, dürfte dies die Unternehmensgewinne beeinträchtigen und das wäre nicht gut für die Aktien.»

pre/tv

(AWP)