Aber auch ohne Zollstreit dürften die Marktteilnehmer in den kommenden Tagen einiges zu verarbeiten haben. So kommen zu Wochenbeginn Vertreter der Ukraine und Russlands in Istanbul erneut zu Gesprächen über eine mögliche Beendigung des Kriegs zusammen. Dazu werden im Laufe der Woche zahlreiche Konjunkturzahlen veröffentlicht. Den Anfang macht der ISM-Index des Verarbeitenden Gewerbes, der wohl am meisten beachtete US-Stimmungsindikator. Den Höhepunkt des Zahlenreigens dürften aber die US-Arbeitsmarktdaten am Freitag bilden. Zudem wird die EZB am Donnerstag den Zinsentscheid bekannt geben. Erwartet wird eine weitere Senkung der Leitzinsen um weitere 25 Basispunkte.
Die Bank Julius Bär berechnet den SMI vorbörslich gegen 08.15 Uhr um 0,15 Prozent tiefer bei 12'208,44 Punkten. In der vergangenen Woche hatte der SMI 0,2 und im ganzen Monat Mai knapp ein Prozent hinzugewonnen.
19 der 20 SMI-Werte werden tiefer gestellt. Dabei belaufen sich die Abschläge mehrheitlich auf -0,2 (Swisscom) bis -0,5 Prozent (UBS).
Der einzige SMI-Titel mit einem Gewinn ist Novartis (+0,8 Prozent). Der Pharmakonzern hat positive Studienergebnisse zur Krebstherapie Pluvicto veröffentlicht. Die Radioligandtherapie habe bei einer bestimmten Art von Prostatakrebs den primären Endpunkt erreicht. Am Wochenende hatten die Basler zudem berichtet, dass das Brustkrebsmittel Kisqali auch bei jüngeren Patientinnen wirksam ist.
Der Genussschein von Roche (-0,2 Prozent) wird dagegen trotz ebenfalls positiver Produktmeldung zum Krebs-Kandidaten Itovebi (gegen Brustkrebs) etwas tiefer gestellt.
Den stärksten Abschlag verbuchen Swiss Life (-1,3 Prozent). Laut Händlern hat BNP die Empfehlung für die Aktien des Lebensversicherers auf «Neutral» von «Overweight» gesenkt.
Schwächer sind auch Holcim (-0,3 Prozent). Die Aktien der neuen Gesellschaft Amrize sollen ab dem 23. Juni 2025 an der Börse gehandelt werden - gleichzeitig an der SIX in Zürich und an der New Yorker NYSE. Dabei wird der Titel zum Start in die beiden Aktienindizes SMI und SLI aufgenommen.
Deutlich tiefer werden inden hinteren Reihen Clariant (-4,8 Prozent bzw. 0,45 Fr.) erwartet. Die Aktie wird ex-Dividende von 0,42 Franken je Aktie gehandelt.
pre/hr
(AWP)