Am Vortag hatten schwache Konjunkturdaten aus China und negative Nachrichten aus der Bankenwelt die Anleger verstimmt. Italien etwa kündigte überraschend eine Sondersteuer für "Übergewinne" von Banken an; zudem stufte die Ratingagentur Moody's die Kreditwürdigkeit von zehn kleinen und mittelgrossen US-Finanzhäusern herab und will dies eventuell auch bei einer Handvoll grosser Institute tun. Allerdings habe Moody's nur Bedenken geäussert, die bereits seit längerem kursierten und in Folge der Bankenkrise im März dieses Jahres aufgekommen seien, sagte ein Analyst. Eine Gegenbewegung sei daher nicht auszuschliessen.
Die Bank Julius Bär berechnete den SMI vorbörslich um 08.15 Uhr um 0,51 Prozent höher mit 11'114,08 Punkten. Am Vortag hatte der Leitindex um 0,45 Prozent nachgegeben. Sämtliche 20 SMI-Titel werden höher gestellt. Die Zuschläge belaufen sich aktuell auf +0,3 Prozent (Swisscom) bis +0,7 Prozent (UBS, Novartis).
Viele Aktien würden nach den jüngsten Einbussen wieder etwas höher indiziert, meint ein Händler. Die Impulse seien aber vor allem seitens der Bluechips eher dünn gesät.
Novartis hat über eine Studie informiert. Demnach hat der Pharmakonzern mit seinem Kandidaten Remibrutinib die gesteckten Ziele in zulassungsrelevanten Studien erreicht. Der Wirkstoff habe sich als wirksam in der Behandlung von Patienten mit Nesselsucht (Urtikaria) gezeigt, teilte der Konzern mit. Die Aktien werden um 0,7 Prozent höher indiziert.
Auf den hinteren Rängen haben mit der Berner Kantonalbank, Kuros und Swissquote drei Unternehmen Zwischenberichte veröffentlicht. So hat die BEKB vor allem dank des Zinsgeschäfts zugelegt und Kuros hat im ersten Semester mit Medizinprodukten einen positiven EBITDA erzielt.
Die Online-Bank Swissquote (+2,1%) hat im ersten Halbjahr ebenfalls vom Zinsumfeld profitiert und trotz weiterhin geringer Handelsaktivität den Ertrag und die Gewinnzahlen deutlich gesteigert. Das Finanzunternehmen hat zudem seine Erwartungen für das Gesamtjahr nach oben revidiert.
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