Allerdings gebe es ein wenig Hoffnung auf eine mögliche Lösung im Zollstreit. Dies sorge für einen gewissen Optimismus, heisst es weiter. Die USA teilten mit, dass fast 70 Länder sie zwecks Verhandlungen über die Zölle kontaktiert hätten. Dagegen geht der Streit der USA mit China in eine weitere Runde. Trump fordert von der chinesischen Führung, die von Peking verkündeten Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent wieder zurückzunehmen. Andernfalls werde er China mit zusätzlichen Zöllen von noch einmal 50 Prozent belegen. Derweil zeigt sich die EU verhandlungsbereit und bietet den USA ein Freihandelsabkommen für Industriegüter an. Dennoch sollen erste Gegenmassnahmen bereits am kommenden Dienstag in Kraft treten. Von Sonderzöllen betroffen wären US-Produkte wie Jeans, Motorräder oder Erdnussbutter. Zudem hätten in der Zwischenzeit auch Grossinvestoren, US-Bankenchefs und sogar «Freund» Elon Musk Kritik geäussert. «Vielleicht wird der interne Druck in den USA schliesslich den Kurs von Trump ändern», hofft Swissquote-Expertin Ipek Ozkardeskaya.
Der von der Bank Julius Bär berechnete SMI gewinnt vorbörslich gegen 8.15 Uhr 2,42 Prozent auf 11'314,69 Punkte. Sämtliche SMI-Titel werden um bis zu gut vier Prozent höher erwartet. Allerdings hatten manche in den vergangenen Tagen auch zweistellig an Wert verloren.
Der SMI ist im laufenden Monat aufgrund der vom US-Handelsstreit angeheizten Rezessions- und Inflationssorgen um mehr als 13 Prozent abgestürzt. Allein am Vortag ging es über 5 Prozent nach unten. Damit wurden die Kursgewinne des SMI des laufenden und des Vorjahres ausradiert.
Die stärksten Gewinne gibt es bei Logitech (+4,1 Prozent), gefolgt von Richemont (+3,9 Prozent), Partners Group (+3,6 Prozent) und UBS (+3,6 Prozent). Sie holen damit einen kleinen Teil der jüngsten Verluste auf. Am Schluss der Kurstafel befinden sich die defensiven Werte Swisscom, Roche GS, Novartis, Lonza und Nestlé mit einem Kursplus von bis zu knapp zwei Prozent.
Bei den SMIM-Werten fallen die Technologietitel U-Blox (+4,9 Prozent), VAT, AMS Osram, Comet, Inficon (je +3,9 Prozent) auf. Bei U-Blox dürfte der Verkauf des Satellitengeschäfts zusätzlich für Auftrieb sorgen.
pre/hr
(AWP)