Den Start von zusätzlichen Einfuhrgebühren in Höhe von 50 Prozent hat Trump nach einem Gespräch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verschoben. Sie habe ihm zugesagt, dass nötige Gespräche schnell starten würden, schrieb Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social. Am Freitag noch hatten die Zoll-Pläne die Märkte zunächst in Panik versetzt. Wie es in einem Kommentar der VP Bank heisst, sei angesichts der möglichen wirtschaftlichen Schäden aus diesen Zöllen eine Verhandlungslösung das wahrscheinlichste Szenario. Dennoch bleibe Unsicherheit. Die USA verspielten derzeit Vertrauen, so dass sich die Frage nach der Verlässlichkeit solcher Abkommen stelle.

Zunächst aber dürften die Märkte erleichtert reagieren. Die Bank Julius Bär berechnet den SMI vorbörslich gegen 08.15 Uhr um 1,17 Prozent höher bei 12'279,46 Punkten. Alle 20 SMI-Werte werden zwischen 0,2 Prozent (Lonza) und 2,1 Prozent (Richemont) höher erwartet.

Auch die anderen wichtigen europäischen Aktienmärkten werden fester erwartet: Für den deutschen Dax etwa zeichnet sich ein Plus von 1,3 Prozent ab. In Asien reagierten Investoren ebenfalls überwiegend erleichtert.

Am Devisenmarkt ist die Erleichterung ebenfalls erkennbar: Dort kommt der US-Dollar unter Druck. Zum Franken etwa ist der Greenback in der Nacht auf Montag zeitweise unter die Marke von 82 Rappen gefallen und notiert mit aktuell 0,8201 nur knapp darüber.

Derweil sind Unternehmensnachrichten dünn gesät. Die UBS (+1,7 Prozent) teilte am Morgen mit, das Aktienrückkaufprogramm 2024 abgeschlossen zu haben.

Ansonsten weisen aber vor allem die grössten Verlierer vom Freitag aktuell die stärksten Avancen auf. Neben der UBS hatten am Freitag wegen der Zollängste noch Titel wie Richemont, Logitech oder VAT deutlich verloren und werden nun mit Eröffnungsgewinnen von bis zu 2,1 Prozent erwartet.

hr/ys

(AWP)