Etwas Zuversicht hatten am Vortag die jüngsten US-Inflationsdaten dem Markt eingehaucht. Die Teuerung in den USA hat sich im Mai noch etwas deutlicher abgeschwächt als von Analysten erwartet. "Während die schwache Gesamtinflation dem Fed grünes Licht gibt, den Zinserhöhungszyklus zu unterbrechen, wird die anhaltende Kerninflation den Finger des Fed in den kommenden Monaten weiter auf dem Zinserhöhungsknopf schweben lassen", fasst ein Händler die aktuelle Lage zusammen. Dieser Gedanke sei vom Zinsmarkt aufgegriffen worden, wie der Anstieg der 2-jährigen Renditen auf den höchsten Stand seit der Bankenkrise im März zeige. Derweil wird von der EZB am morgigen Donnerstag eine weitere kleine Erhöhung um 0,25 Prozentpunkte erwartet.
Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI verliert gegen 08.15 Uhr 0,14 Prozent auf 11'311,30 Punkte. Dabei werden alle 20 Index-Werte mit negativen Vorzeichen gestellt.
Für Gesprächsstoff sorgt vor allem der überraschende Abgang vom Logitech-Chef Bracken Darrell, der per sofort von seinem Amt zurücktritt. Die Aktie gibt vorbörslich 3,6 Prozent nach. Ad Interim übernimmt den Posten Verwaltungsratsmitglied Guy Gecht. Für den zuständigen Vontobel-Analysten kommt der Abgang zwar abrupt, aber nicht völlig überraschend, wie er in einem ersten Kommentar schreibt.
Das vorbörsliche Minus von 2 Prozent oder 4,84 Franken beim Hörsystemspezialisten Sonova ist dabei vor allem der Dividende von 4,60 Franken geschuldet. Allerdings haben zahlreiche Analysten hervorgehoben, dass der Konzern in den USA auf dem wichtigen Veteranen-Markt offenbar klar Marktanteile verloren habe. Die übrigen 18 SMI-Titel geben allesamt um 0,1 Prozent nach.
In den hinteren Reihen überwiegen vorbörslich ebenfalls die Kursverluste. In diesem Umfeld stechen Barry Callebaut mit +0,9 Prozent hervor. Der Schokolade-Hersteller und der Konsumgüterkonzern Unilever verlängern ihre strategische Liefervereinbarung.
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