Gerade in den USA keime nach dem schwachen Arbeitsmarktbericht vom vergangenen Freitag die Hoffnung auf frühere und stärkere Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed. So preise der Markt aktuell eine Zinssenkung des Fed um 25 Basispunkte im September vollständig ein, wobei auch ein grösserer Schritt um 50 Basispunkte nicht ausgeschlossen sei, kommentiert ein Händler. «Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir uns in einer Situation befinden, in der Anleger das Glas als halb voll betrachten», ergänzt eine Händlerin. Und obwohl das Rally kaum mit den globalen Schlagzeilen mithalten könne, sei es dennoch in vollem Gange.

Die Bank Julius Bär berechnet den SMI vorbörslich gegen 8.15 Uhr um 0,23 Prozent höher bei 11'846,23 Punkten. Am Montag hatte der Leitindex in Reaktion auf den Zoll-Schreck zunächst mehr als 2 Prozent verloren. Im weiteren Verlauf baute der Index die Verluste dann immer weiter ab, so dass am Ende ein knappes Minus von 0,15 Prozent übrig blieb.

Von den 20 SMI-Werten gewinnen Alcon (+1,2 Prozent) nach einer angekündigten Übernahme besonders deutlich hinzu. Der Augenheilkunde-Spezialist verstärkt sein Geschäft für implantierbare Linsen.

Mit +2,2 Prozent ziehen Logitech noch etwas stärker an. Hier verweisen Händler auf die guten US-Vorgaben.

Zahlen lieferte am Morgen der Personalvermittler Adecco (+0,7 Prozent). Dieser hat im zweiten Quartal erneut etwas weniger umgesetzt. Das Geschäft entwickelt sich in einem von Konjunktursorgen geprägten Marktumfeld nach wie vor verhalten, was aber erwartet worden war.

In der zweiten Reihe legte Oerlikon Zahlen (-0,7 Prozent) vor. Das Industrieunternehmen bekommt die Folgen der Wirtschaftsflaute in Europa und des Zollhammers von US-Präsident Donald Trump zu spüren. Wegen der schwachen Lage und der Verunsicherung der Kunden litten Auftragseingang und Umsatz. Insgesamt rutschte Oerlikon in die roten Zahlen.

hr/rw

(AWP)