Der Fokus richtet sich einmal mehr auf die USA. Denn am Abend steht die Zinsentscheidung der US-Notenbank an. Am Markt wird zwar mit unveränderten Zinsen gerechnet, dennoch hoffen Anleger auf klare Signale von Jerome Powell zum künftigen Zinspfad - insbesondere durch den Druck, der von US-Präsident Trump ausgeht, so ein Händler. Derweil könnte Bewegung in den Handelsstreit zwischen den USA und China kommen. Bereits am morgigen Donnerstag will Finanzminister Scott Bessent in die Schweiz reisen und dort auch mit einem führenden Wirtschaftsvertreter der Volksrepublik China zusammentreffen.

Die Bank Julius Bär berechnet den SMI vorbörslich gegen 08.15 Uhr um 0,39 Prozent tiefer bei 12'182,52 Punkten. Fast alle 20 SMI-Titel werden dabei tiefer erwartet.

Logitech (+0,7 Prozent) legen dank einer positiven Studie als einziger Bluechip vorbörslich zu. Die UBS hat die Titel auf «Buy» von «Neutral» hochgestuft, das Kursziel allerdings auf 80 von 88 Franken gesenkt. Julius Bär (-1,0 Prozent) verlieren nach einer Zielsenkung durch die Citigroup.

Roche (-0,7 Prozent) und generell Biotechwerte (BB Biotech -1,0 Prozent) sollten im Auge behalten werden. Denn auf die Branche könnten härtere Zeiten zukommen. Börsianer verweisen auf die Ernennung von Vinay Prasad zum Chef der Impfstoffabteilung der FDA (Center for Biologics Evaluation and Research). Dieser hatte in der Vergangenheit viel Kritik an der Pharmaindustrie und der Pandemie-Strategie geübt. An der Nasdaq kamen entsprechende Werte wie Moderna und insbesondere kleinere Biotech-Unternehmen mit Fokus auf die Gentherapie wie der Roche-Partner Sarepta, die zudem enttäuschende Quartalszahlen vorlegten, unter Druck.

Derweil sagte Novartis-CEO Vas Narasimhan der «Financial Times», dass US-Zölle für Pharmafirmen nicht sinnvoll seien und daher viele Firmen - wie auch Novartis (-0,5 Prozent) - bedeutende Standorte in die USA verlegen werden.

Geberit (-0,2 Prozent) können einen Tag nach den Zahlen bislang nicht von Kurszielerhöhungen durch Morgan Stanley und Barclays profitieren. Beide Häuser bleiben allerdings auch mit ihrer «Underweight»-Einstufung zurückhaltend.

Derweil setzen Sonova (-2,0 Prozent) als auch Lonza (-1,2 Prozent) vor Zahlen am Freitag zurück. Sonova-Konkurrent William Demant hatte am Dienstag den Ausblick gesenkt.

Bereits am Vorabend sorgten Gerüchte für einen kräftigen Kursanstieg bei Avolta (-0,3 Prozent). Einem Medienbericht zufolge prüft CVC Capital Partners eine Übernahme.

In der zweiten Reihe hält der Backwarenkonzern Aryzta (kein vb-Kurs) seinen Kapitalmarkttag ab und gibt sich neue Mittelfristziele. Ausschüttungen für die Aktionäre lassen allerdings vorerst auf sich warten.

dm/hr

(AWP)