An den Aktienbörsen fragten sich die Anleger zunehmend, ob das relativ hohe Kursniveau angesichts aller Probleme und Spannungen gerechtfertigt sei, sagt ein Händler. Die Anleger seien verunsichert und verlören den Glauben, dass bald wieder Zinssenkungen denkbar würden. Sie sorgten sich aber auch vor einem internationalen Ansteckungseffekt durch China. Die dortige Notenbank sah sich am Dienstag wegen schwacher Konjunktursignale erneut zu geldpolitischen Lockerungen gezwungen. Die Aufmerksamkeit der Anleger dürfte heute wohl dem Protokoll der vergangenen Zinssitzung der US-Notenbank Fed gelten, das am heutigen Mittwochabend veröffentlicht wird. Hier erhoffen sich Marktteilnehmer Hinweise auf den weiteren geldpolitischen Kurs des Fed. Daher dürften sich die Anleger am Berichtstag wohl zurückhalten, heisst es weiter.
Die Bank Julius Bär berechnet den SMI vorbörslich um 08.15 Uhr um 0,14 Prozent tiefer mit 10'970,16 Punkten. Bis auf zwei werden alle SMI-Aktien tiefer indiziert. Die Spanne der Abschläge reicht von -0,20 Prozent für Swisscom bis -0,4 Prozent bei ABB.
Im Fokus stehen am Berichtstag die Unternehmen, die mit ihren Ergebnissen aufgewartet haben. Dazu zählt an erster Stelle Alcon (+1,2%). Der Augenheil-Spezialist hat im zweiten Quartal im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal mehr Umsatz und Gewinn erzielt und den Ausblick in der Tendenz erhöht.
Etwas fester notieren vorbörslich auch Nestlé (+0,3%). Dahinter folgen mit leichten Abschlägen (-0,2%) Swisscom, Lonza, Novartis und Roche. Hier könnte laut Händlern der defensive Aspekt eine gewisse Rolle spielen.
Auf den hinteren Rängen (SMIM) fallen Adecco (+0,03%) mit einem hauchdünnen Plus inmitten schwächerer Kurse auf. Fast ein Prozent tiefer indiziert sind Emmi. Die CS hat vor der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen das Kursziel für die Aktien des Milchverarbeiters auf 845 von 847 Franken gesenkt und das Rating "Neutral" bestätigt.
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