Die Experten der Credit Suisse sehen die Werte aus den Branchen IT und Kommunikation skeptisch. Möglicherweise halte die Schwäche bei den zuletzt so hochgejubelten Technologiewerten nun an, meint auch ein Händler. Dann könnte sich der eher defensiv ausgerichtete Schweizer Aktienmarkt möglicherweise besser entwickeln als etwa der zyklische DAX. Zum Wochenschluss dürften der kleine Eurex-Verfall sowie eine Reihe von Unternehmensberichten noch Akzente setzen. Wie stark diese ausfallen, wird sich zeigen. Vor den in der kommenden Woche bevorstehenden Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) dürften sich die Marktteilnehmer wohl eher vorsichtig verhalten. Am Markt gilt es als ausgemacht, dass beide Zentralbanken ihren Leitzins um 25 Basispunkte anheben dürften.
Der von der Bank Julius Bär berechnete SMI wird um 08.15 Uhr mit 11'182,46 Punkten um 0,17 Prozent tiefer indiziert. Damit steuert der SMI auf ein dünnes Wochenplus zu. Sämtliche 20 SMI-Werte bis auf Lonza weisen Verluste von -0,1 Prozent auf.
Lonza (-2,5%) werden klar tiefer gestellt. Der Pharmaauftragsfertiger hat im ersten Halbjahr weniger Gewinn als erwartet erzielt und zudem die Prognose für das laufende Jahr gesenkt.
Dagegen werden Schindler (+4,1%) deutlich höher gestellt. Der Lift- und Rolltreppenhersteller hat in den ersten sechs Monaten 2023 deutlich mehr verdient und erwartet auch einen Jahresgewinn, der deutlich über dem Vorjahreswert liegen soll.
Auch Temenos (+1,9%) werden nach Quartalszahlenfester indiziert. Die Softwareschmiede hat im zweiten Quartal 2023 zwar den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr "nur" gehalten, dafür aber den Gewinn moderat gesteigert. Gleichzeitig bekräftigte der Bankensoftwarespezialist die Ziele für das Gesamtjahr. Damit hat Temenos die Schätzungen der Analysten bei EBIT und Gewinn je Aktie übertroffen.
Deutlich fester gestellt sind zudem Idorsia (+3,0%). Die Biotechfirma hat wegen ihrer klammen Finanzlage ein rigoroses Sparprogram angekündigt. Bis zu 500 der total 1200 Stellen sollen gestrichen und nur die wichtigsten der laufenden Forschungsprojekte fortgesetzt werden. Erst am Vortag hatte Idorsia mitgeteilt, das Asiengeschäft für 400 Millionen Franken zu verkaufen.
pre/tv