Investoren müssen an diesem Handelstag denn den Spagat zwischen zahlreichen Unternehmens- und Konjunkturdaten schaffen. Die vorbörslichen Reaktionen auf die Unternehmenszahlen fallen teilweiserecht deutlich aus. Von den europäischen Währungshütern erwarten die Marktteilnehmer mehrheitlich einen weiteren Schritt um 25 Basispunkte. Das Hauptaugenmerk werde daher den Begleitkommentaren gelten. Dabei wird der Markt nach Hinweise auf eine weitere Senkung im Dezember oder das angestrebte Ausmass des Zinszyklus schauen. Am Nachmittag folgt dann noch eine Reihe interessanter US-Daten wie etwa die Detailhandelsumsätze oder die Industrieproduktion.
Der von der Bank Julius Bär vorbörslich berechnete Leitindex SMI verliert gegen 08.15 Uhr 0,56 Prozent auf 12'124,16 Punkten. Alle SMI-Werte bis auf Lonza (+0,7 Prozent) werden im Minus erwartet. Der Lifescience-Konzern wird von Kepler Cheuvreux neu zum Kauf empfohlen.
Recht negativ werden die Zahlen vom Nahrungsmittelriesen Nestlé (-2,6 Prozent) aufgenommen. Der Konzern ist in den ersten neun Monaten 2024 zu wenig gewachsen, um die bisherigen Wachstumsziele fürs Gesamtjahr noch zu erreichen. Deshalb kappt der neue Chef Laurent Freixe die Erwartungen für 2024. Gleichzeitig baut Nestlé das Führungsgremium um und verkleinert es.
Auch bei ABB (-1,0 Prozent) reagieren Investoren zunächst zurückhaltend auf die Zahlen. Der Konzern ist im dritten Quartal 2024 gewachsen und hat mehr Gewinn erzielt. Auch Aufträge kamen etwas mehr herein als im Vorjahresquartal. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde beim Umsatz eine Spur vorsichtiger, für die Marge hingegen eine Spur mutiger formuliert.
Abwärts geht es vorbörslich auch für den Halbleiterzulieferer VAT (-1,9 Prozent). Er hat im dritten Quartal wie bereits in der Vorwoche angekündigt einen Umsatz unter den eigenen Prognosen erzielt. Nun blieb auch der Auftragseingang trotz starkem Wachstum hinter den Erwartungen zurück. Der Ausblick bleibt aber zuversichtlich.
Einziger Ausreisser sind aktuell Schindler (+2,4 Prozent) nach Zahlen. Der Lift- und Rolltreppenhersteller zwar weniger Umsatz und Auftragseingang in den ersten neun Monaten verbucht, dafür aber mehr Gewinn gemacht.
hr/ra
(AWP)