Der Wink des Fed-Chefs sei am letzten Freitag trotz der verklausulierten Notenbanker-Sprache allerdings klar gewesen, heisst es unisono. Powell habe von «veränderten Risiken» gesprochen, die eine Anpassung des geldpolitisches Kurses erforderlich machen könnten. Die Experten gehen nun im Durchschnitt von rascheren Zinssenkungen aus. Allerdings gibt es auch skeptischere Stimmen. Die Kuh sei noch nicht vom Eis, meint ein Experte. Dieser dürfte sich von Aussagen eines US-Notenbankers bestätigt fühlen, der die Erwartungen an eine baldige Zinssenkung am Wochenende dämpfte. Er benötige weitere Zahlen, um eine Lockerung der Geldpolitik auf der Sitzung am 16. und 17. September zu unterstützen, sagte Alberto Musalem, Präsident des US-Notenbank-Ablegers von St. Louis, gegenüber Reuters.
Die Bank Julius Bär berechnet den Leitindex SMI vorbörslich um 8.15 Uhr um 0,16 Prozent niedriger mit 12'244,90 Punkten. In der Vorwoche hatte er SMI um 1,6 Prozent zugelegt.
Im SMI werden 20 der 21 Titel zwischen 0,1 und 0,2 Prozent tiefer erwartet. Einzige Ausnahme sind Logitech, die nach einer Kurszielerhöhung durch die UBS-Experten höher gesehen werden (+0,8 Prozent).
Am breiten Markt sorgt eine neue Kaufempfehlung von Vontobel für Bossard (+1,9 Prozent) vorbörslich für anziehende Kurse. Ansonsten werden die allermeisten Titel auch leicht im Minus erwartet.
Im Wochenverlauf könnte es dann am breiten Markt bei einzelnen Titeln aber sehr wohl zu grösseren Bewegungen kommen. Rund zwei Dutzend Unternehmen werden Zahlen vorlegen - von «A» Wie Accelleron bis «V» wie Vaudoise. Dabei werden vor allem die Resultate des Türen-Herstellers Arbonia (Dienstag), der ehemaligen ABB-Tochter Accelleron oder des Zugbauers Stadler Rail (beide Mittwoch) mit Spannung erwartet.
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(AWP)