Dies habe die Marktstimmung merklich eingetrübt, meint ein Händler und verweist auf die hohe Bewertung an vielen Aktienbörsen. Das Protokoll sei zwar nicht wesentlich vom allgemein restriktiven Tonfall der letzten Monate abgewichen, schreibt die Credit Suisse. Das Fed habe aber auch eingeräumt, dass die Konjunkturabkühlung aufgrund der kumulativen Straffung der Geldpolitik stärker als erwartet ausfallen könnte. Dennoch bleibe die Inflation die Hauptsorge des Fed, so die CS. Dadurch hätten sich die Konjunktursorgen verstärkt. Dies umso mehr, als mit China ein weiterer grosser Wirtschaftsraum angeschlagen sei, meint ein Händler.

Die Bank Julius Bär berechnet den SMI vorbörslich um 08.15 Uhr um 0,59 Prozent tiefer mit 10'927,07 Punkten. Sämtliche 20 SMI-Aktien werden tiefer indiziert. Die Spanne der Abschläge reicht von -0,3 Prozent für Swisscom bis -1,1 Prozent für Logitech. Deutlich tiefer sind allerdings Geberit.

Auch heute stehen Aktien von Unternehmen im Fokus, die mit ihren Ergebnissen aufgewartet haben. Diese dürften aufgrund der trüben Stimmung noch genauer analysiert werden, heisst es am Markt. Dabei dürften vor allem die Zahlen von Geberit (-3,5%) sauer aufstossen. Der Sanitärtechnikkonzern hat deutlich weniger Umsatz erzielt und die Erwartungen auf allen Ebenen verfehlt.

Dagegen gibt es auf den hinteren Reihen auch "positive Ausreisser". So werden die Kurse von Siegfried (+1,7%) und DocMoris (+1,6%) nach Zahlen höher gestellt. Beim Pharmazulieferer Siegfried ist im ersten Halbjahr 2023 der grosse Corona-Blues ausgeblieben. Vielmehr hat das Unternehmen den Umsatz weiter gesteigert und die Ziele nach oben geschraubt.

DocMorris hat im ersten Semester 2023 zwar wie erwartet weniger umgesetzt und ist in den roten Zahlen verblieben. Nach dem Verkauf des Schweizer Geschäfts unter dem Namen Zur Rose befindet sich der Online-Apotheker nun im Umbruch und hat seine Turn-around-Ziele bestätigt. Insgesamt habe DocMorris die Erwartungen übertroffen, heisst es.

Ansonsten sind die übrigen SMIM-Werte zwischen 0,2 und 0,5 Prozent niedriger indiziert.

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