Für Ernüchterung sorgen einmal mehr die gemischt ausgefallenen Konjunkturdaten aus China. Sie verstärkten das Bild einer stockend verlaufenden wirtschaftlichen Erholung, kommentiert ein Händler. In der vergangenen Woche hatten die Daten aus China die Sorge vor einer möglichen Deflation wieder auf die Agenda gebracht. In den kommenden Tagen dürfte der Fokus der Investoren aber verstärkt der Berichtssaison gelten. Hierzulande werden sieben Blue Chips mit Zahlen erwartet.

Der von der Bank Julius Bär berechnete SMI verliert vorbörslich gegen 08.20 Uhr 0,50 Prozent auf 11'054,77 Punkte. In der Vorwoche war der Leitindex um 2,2 Prozent gestiegen, das grösste Wochenplus seit Ende März. Alle 20 SMI-Werte werden am Montagmorgen tiefer gestellt.

Die stärksten Kursverluste erleiden vorbörslich die Anteilsscheine von Richemont (-3,2%). Der Luxusgüterkonzern ist im ersten Quartal 2023/24 (per 30. Juni) erneut zweistellig gewachsen. Dabei lief das Schmuckgeschäft einmal mehr sehr stark. Die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten hat der Konzern dennoch leicht verfehlt.

Branchenkollege Swatch (-1,2%) wird ebenfalls tiefer erwartet. Dabei hatte der Konzern vergangene Woche allerdings nach den Zahlen einen regelrechten Kurssprung gesehen. Laut Börsianern lasten die enttäuscht aufgenommenen Daten aus China zusätzlich auf den Papieren.

Insgesamt schwächer präsentieren sich auch die unterschiedlichen Vertreter der Technologiebranche. Logitech, AMS Osram, VAT sowie in den hinteren Reihen U-blox, Inficon und Comet geben allesamt um 0,9 Prozent nach.

Gegen den Trend gewinnen vorbörslich aktuell nur SPS (+1,6%) hinzu. Die Immobiliengesellschaft hat vom laut eigenen Angaben robusten Transaktions- und Vermietungsmarkt 2023 von Liegenschaftenverkäufen profitiert. Ausserdem ist der Leerstand per Mitte Jahr nochmals gesunken.

hr/rw