Hierzulande dürfte das Rally der Pharmawerte weitergehen. Denn laut Regierungskreisen sollen die von US-Präsident Donald Trump zum 1. Oktober angekündigten neuen Zölle auf Arzneimittelimporte in die USA doch noch nicht erhoben werden. Stattdessen solle nun erst damit begonnen werden, Zölle gegen Pharmakonzerne vorzubereiten, die ihre Produktion nicht in die USA verlagern oder ihre Preise senken wollen.
Die Bank Julius Bär berechnet den Leitindex SMI vorbörslich um 8.15 Uhr um 0,56 Prozent höher bei 12'429,94 Punkten. Alle Blue Chips werden mit Auftaktgewinnen zwischen 0,3 und 1,6 Prozent erwartet.
Die Papiere von Roche (+0,9 Prozent) setzen ihren Aufwärtstrend fort. Der «Roche Bon» hatte am Vortag mit einem Kursplus von 8,6 Prozent einen der stärksten Kursanstiege in seiner Geschichte verbucht. Auch die Aktien von Novartis und Lonza (je +0,4 Prozent) werden höher erwartet, hinken aber wie am Vortag Roche hinterher. Auch im Ausland waren die Pharmawerte am Mittwoch massiv gestiegen.
Präsident Trump hat laut Regierungskreisen die Einführung der Pharmazölle verschoben. Schon am Dienstagabend waren die Pharmatitel gefragt, nachdem Trump eine Vereinbarung mit Pfizer verkündet hatte. Demnach wird der US-Konzern Medikamente im Rahmen des Gesundheitsprogramms Medicaid günstiger abgeben. Der Deal könnte laut Analysten ein Wegweiser für die Branche sein. Dies hatte die Investoren beruhigt, da die Auswirkungen auf die Arzneimittelhersteller dadurch als überschaubarer erscheinen.
Zudem werden die Technologiewerte Logitech, AMS Osram, Comet, Inficon und VAT vorbörslich um bis zu 1,5 Prozent höher gestellt. Grund dafür ist laut Händlern die anhaltende KI-Fantasie.
Ansonsten ist sind die Impulse von Unternehmensseite sehr dünn gesät. Für etwas Bewegung sorgen noch Analystenkommentare. So werden etwa Barry Callebaut (-1,4 Prozent) tiefer erwartet. Berenberg hat das Rating für die Aktien des Schokoladeherstellers auf «Hold» von «Buy» gesenkt.
Rieter verlieren vorbörslich einen Viertel ihres Werts. Der Maschinenbauer hat am Vorabend über den Abschluss der Kapitalerhöhung informiert. Demnach wurden knapp 462 Millionen Franken aufgenommen, um die Übernahme von Barmag zu stemmen.
pre/hr
(AWP)