Dazu kommen die deutlich gestiegenen Zinssorgen in den USA, wo die Rendite der zehnjährigen Treasury Bonds weiter auf 4,92 Prozent gestiegen ist. Ein Grund dafür ist, dass chinesische Anleger in grossem Still US-Anleihen und Aktien verkauften. Die gestiegenen Renditen dürften eher früher als später die Wirtschaft beeinträchtigen, befürchten nun viele Händler. Ein Zeichen dafür sind die deutlich gefallenen Anträge auf Hypotheken in den USA. Der Häusermarkt sei einer der wichtigsten Kanäle, über den steigende Zinsen eine Rezession auslösen könnten. Zudem sind die Immobilienpreise in China stark gefallen, was die Wirksamkeit von Stützungsmassnahmen der Regierung infrage stellt. «Die Stimmung ist überall schlecht», sagt ein Händler. Hierzulande dürften zudem die Ergebnisse der Grosskonzerne Nestlé, Roche und Schindler Kursakzente setzen.
Die Bank Julius Bär berechnete den vorbörslichen SMI um 08.15 Uhr um 0,83 Prozent tiefer mit 10'587,02 Punkten. Damit liegt der SMI nun klar unter dem Stand vom Jahresanfang. Sämtliche 20 SMI-Werte geben nach.
Im Fokus stehen die Bluechip-Firmen, die ihren Zwischenbericht abgeliefert haben. Dabei büssen Nestlé (-2,0 Prozent) vorbörslich an Wert ein. Nestlé hat in den ersten neun Monaten wegen des starken Franken einem um 0,4 Prozent tieferen Umsatz von 68,8 Milliarden Franken erzielt. Organisch wuchs das Unternehmen hingegen um 7,8 Prozent. Zudem bestätigte Nestlé den Ausblick für das Gesamtjahr.
Etwas gnädiger wird der Zwischenbericht von Roche (-0,5 Prozent) aufgenommen. Der Pharmariese setzte in den ersten drei Quartalen um 6 Prozent weniger um. Dabei litt Roche weiter unter den nachlassenden Corona-Umsätzen. Insgesamt hat Roche damit die Analystenerwartungen leicht verfehlt.
Fester indiziert sind dagegen Schindler PS (+1,4 Prozent). Der Industriekonzern hat in den ersten neun Monaten 2023 in einem schwierigen Umfeld und die Ergebnisse gesteigert. Die Auftragslage bleibt aber gedämpft.
Auf den hinteren Reihen stechen Inficon (+5,4 Prozent) nach Zahlen und Basilea (+0,8 Prozent) nach einem Portfolioausbau positiv hervor. Dagegen sacken Comet nach einem Umsatzeinbruch und einer gesenkten Guidance um 15 Prozent ein.
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(AWP)