Das Plus könnte auch eine technische Gegenreaktion auf den jüngsten Kursrückgang sein, der hauptsächlich auf Einbussen der Pharmariesen zurückzuführen war. Die Chancen auf eine stärkere Erholung seien damit trotz positiver Vorgaben aus den USA und aus Asien eher gering, heisst es weiter. Und auch die nach einigen enttäuschenden US-Konjunkturdaten gestiegenen Zinssenkungserwartungen dürften allmählich ausreichend in den Kursen eingearbeitet sein. Punktuell dürften hierzulande auch Unternehmensergebnisse Kursakzente setzen.
Die Bank Julius Bär berechnet den SMI vorbörslich um 8.30 Uhr um 0,07 Prozent höher bei 11'763,39 Punkten. 15 der derzeit 21 SMI-Werte legen zu. Dabei halten sich die Kursaufschläge bis auf die Aktien von Zurich in Grenzen.
Zurich werden 2,0 Prozent höher indiziert. Die Versicherungsgruppe hat im ersten Halbjahr 2025 die Ergebnisse dank Wachstum im Nichtleben- und vor allem im Lebengeschäft sowie guten Anlageergebnisse leicht gesteigert.
Bei den Anteilen der Pharmariesen Novartis (-0,1 Prozent) und Roche GS (-0,6 Prozent) könnt der Boden nch nicht ganz erreicht sein. Die anfängliche Hoffnung auf eine Stabilisierung nach dem schwachen Vortag könnte sich zerschlagen. So hat Bank Vorobel den «Bon Roche» auf «Hold» von «Buy» zurückgestuft. «Eventuell lässt der Druck nach, wenn wirklich klar wird, was Präsident Trump bezüglich Pharmazöllen beschliesst», sagt ein Händler.
Etwas schwächer erwartet werden Swisscom (-0,3 Prozent). Der Telekomkonzern hat im ersten Halbjahr weniger Umsatz und Gewinn erzielt. Vor allem beim Umsatz sei etwas mehr erwartet worden, heisst es am Markt.
Deutlich im Minus stehen Amrize (-3,3 Prozent). Der Zementkonzern legte am Vorabend zum ersten Mal Ergebnisse als eigenständiges Unternehmen nach der Abspaltung von Holcim vor. Mangels Vergleichszahlen waren Schätzungen schwierig und die Analysten zurückhaltend.
Schwächer sind die Luxusgüteraktien Swatch und Richemont (je -0,7 Prozent), was laut Händlern an den ab heute deutlich höheren Zöllen beim grössten Einzelmarkt USA liegen könnte.
Die Aktien von Sandoz gewinnen dagegen nach guten Zahlen 1,8 Prozent.
Auch Chiptitel wie Comet und Inficon (je +1,8 Prozent) sind höher gestellt. Ein Händler verweist darauf, dass der Chipkonzern TSMC von den hohen US-Zöllen ausgenommen sei.
pre/rw
(AWP)