Nach wie vor hängt die Geldpolitik über den Märkten. Zwar steuern die Zentralbanken EZB und Fed wohl auf ein Ende ihrer kräftigen Zinsanhebungen zu, wie am Markt erwartet wird. Aber zusätzliche Straffungen zur Inflationseindämmung schliessen sie nicht aus, wie Notenbank-Vertreter auch immer wieder betonen. Zudem sorgt das Gezerre um den US-Haushalt für zunehmende Nervosität. Denn es droht eine Stilllegung der Regierungsgeschäfte, wenn nicht bis am Sonntag eine Lösung gefunden wird. Und sollte dieser Shutdown länger anhalten, könnte dies noch für grössere Schwankungen an den Märkten sorgen, befürchten Marktteilnehmer.
Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI notiert um 08.15 Uhr 0,11 Prozent höher auf 10'930,04 Punkten. Damit ist der Jahresgewinn des Leitindex praktisch aufgezehrt und für das heute endende dritte Quartal zeichnet sich zudem eine negative Bilanz ab. Bis auf Swiss Life werden sämtliche 20 SMI-Aktien vorbörslich um 0,1 Prozent höher gestellt.
Swiss Life aber werden um 1,1 Prozent fester indiziert. Der Lebensversicherer startet am 2. Oktober das Anfang September angekündigte Aktienrückkaufprogramm. Der Finanzkonzern will wie bekannt eigene Aktien bis zu einem Anschaffungswert von maximal 300 Millionen Franken erwerben.
Fester gestellt werden auch Richemont (+0,6 Prozent auf 110,60 Fr). Barclays hat zwar das Kursziel auf 172 von 176 Franken gesenkt, aber die Empfehlung «Overweight» bestätigt.
Bei den Nicht-SMI-Werten fallen die Technologiewerte Inficon (+2,1 Prozent) und VAT (+1,6 Prozent) positiv auf. Sie profitieren von Kommentaren der Bank Berenberg. Diese hat beide Aktien auf «Buy» von «Hold» hochgestuft und das Kursziel für Inficon auf 1325 von 1222 Franken und für VAT auf 395 von 365 Franken erhöht.
Keine Gegenbewegung zeigt sich bei den Aktien von AMS Osram (unv.). Sie hatten am Vortag mehr als 20 Prozent eingebüsst, nachdem das Unternehmen bekannt gegeben hat, dass es sich 2,25 Milliarden Euro frisches Kapital beschaffen will.
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(AWP)