Doch auch wenn es zuletzt kleine Hoffnungsschimmer in den nun seit Wochen anhaltenden Zollstreitigkeiten zwischen den USA und den verschiedenen Handelspartnern gab, blieben die Handelsspannungen dennoch ein Belastungsfaktor. So dämpften etwa die Drohungen von Präsident Trump, neue Zölle zu erheben, einschliesslich einer 100-prozentigen Abgabe auf ausländische Filme, und seine Bestätigung, dass er keine unmittelbaren Pläne habe, mit Chinas Präsident Xi Jinping zu sprechen, die Hoffnungen auf eine Deeskalation der Handelsspannungen zwischen den USA und China. Immerhin waren diese Hoffnungen der Grund für einen Grossteil der jüngsten Kursanstiege. Dazu geselle sich nun eine gewisse Nervosität vor der am heutigen Dienstag beginnenden Zinssitzung der US-Notenbank Fed. Am Markt werde ein «on-hold»-Entscheidung erwartet, eine erste volle Zinssenkung erst im Juli.

Die Bank Julius Bär berechnet den SMI vorbörslich gegen 08.15 Uhr um 0,34 Prozent tiefer bei 12'191,70 Punkten. Alle 20 SMI-Titel werden dabei tiefer erwartet.

Aus den Reihen der Blue Chips hat sich am Morgen Geberit (-1,3 Prozent) mit Zahlen gemeldet. Der Sanitärtechnikkonzern hat demnach im Startquartal 2025 mehr Umsatz erzielt als im Vorjahreszeitraum. Geholfen haben die klar höheren Verkaufsvolumina. Die Gewinnmarge kam etwas zurück, blieb aber klar über dem anvisierten Zielband.

Und auch die UBS (-0,4 Prozent) kann mit News aufwarten. Sie hat sich im Namen der übernommenen Credit Suisse mit dem US-Justizministerium wegen Steuerverstössen aussergerichtlich geeinigt und zahlt dafür 511 Millionen US-Dollar. Damit ist der Fall, der 2014 mit einem Schuldeingeständnis und einer Busse von rund 2,6 Milliarden Dollar einherging, endgültig abgeschlossen.

Für Spannung sorgen derweil in den hinteren Reihen Rieter (-5,3 Prozent) und Oerlikon (+0,5 Prozent). So wird der Winterthurer Textilmaschinenkonzern die Oerlikon-Tochter Barmag für 713 Millionen Franken kaufen. Barmag stellt Anlagen zur Produktion von Chemiefasern her. Bei diesen Nachrichten spielen die Oerlikon-Zahlen zum ersten Quartal nur eine beiläufige Rolle. Das Unternehmen hat einen leichten Rückgang beim Umsatz und dem Auftragseingang ausgewiesen.

hr/rw

(AWP)