Vor Nvidia dürfte zunächst noch das Fed-Sitzungsprotokoll aufmerksame Leser finden, könnte es doch Erkenntnisse bezüglich einer möglichen Leitzinssenkung im Dezember liefern. Am morgigen Donnerstag stehen dann zum ersten Mal wieder Daten vom US-Arbeitsmarkt nach dem Ende des Shutdown auf der Agenda und liefern frische Hinweise auf den weiteren Zinspfad der US-Notenbank. Es sind also diverse Themen, welche die Anleger aktuell umtreiben. Das kommt Aktien mit defensiven Qualitäten zugute, was den hiesigen Aktienmarkt mit seinen Schwergewichten Novartis, Roche und Nestlé im Plus hält.
Der Leitindex SMI notiert gegen 10.50 Uhr 0,33 Prozent fester auf 12'525,43 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,24 Prozent auf 2017,08 und der breite SPI 0,33 Prozent auf 17'200,27 Zähler. Im SLI halten sich Gewinner und Verlierer knapp die Waage.
Vor allem Roche (GS +1,0 Prozent) an der Indexspitze stützen den hiesigen Aktienmarkt. Die Papiere setzen ihren gestrigen Höhenflug fort - diesmal stützt eine bedingte EU-Zulassung für das Krebsmittel Lunsumio. Auch die Aktien des Konkurrenten Novartis (+0,4 Prozent) gehören zu den Gewinnern.
Das dritte Schwergewicht Nestlé (+0,8 Prozent) stützt ebenfalls nach einem Teilerfolg im Rechtsstreit um die Wassermarke Perrier.
Auch Sonova halten sich mit plus 1,0 Prozent gut, gestützt durch eine Ersteinstufung mit «Outperform» durch RBC. Die aktuelle Kursschwäche biete eine attraktive Einstiegsgelegenheit, so die Einschätzung des zuständigen Analysten.
Zu den schwächsten Werten im SLI zählen aktuell die seit April stark erholten Logitech (-1,3 Prozent), aber auch die als defensiv geltenden Givaudan (-0,8 Prozent) oder die Finanzwerte Swiss Re (-0,6 Prozent) und Partners Group (-0,7 Prozent) geben nach.
ABB (+0,1 Prozent) finden im Nachgang zu dem Taucher am Vortag so langsam den Boden. Die am Dienstag anlässlich eines Investorentages publizierten Finanzziele hatten enttäuscht.
In der zweiten Reihe befinden sich AMS Osram (-8,2 Prozent) auch einen Tag nach den Q3-Zahlen im freien Fall. Die nächsten Tiefschläge folgten am Berichtstag von Analysten: Bis dato zwei Rating- und fünf zum Teil deutliche Kurszielsenkungen lassen die Papiere weiter tauchen.
Den jüngsten Tauschgang zumindest vorübergehend hinter sich lassen können die Papiere der Swiss Marketplace Group, die sich um 7,0 Prozent verteuern. Schützenhilfe kommt von der ZKB, welche ihre Einstufung auf «Übergewichten» von «Marktgewichten» erhöht hat. Fundamentale Beweggründe für den Schritt werden aber nicht genannt - vielmehr seien die KI-Ängste übertrieben und der aktuelle Kurs biete eine attraktive Einstiegsgelegenheit.
Den Ton am Investorentag getroffen haben offenbar die Firmenverantwortlichen des Urner Industriekonzerns Dätwyler, dessen Aktien um 5,4 Prozent steigen. Im Vorfeld des Anlasses bereits wurden die ehrgeizigen Mittelfristziele vollumfänglich bestätigt, was entsprechend gut ankommt. «Mit etwas Verspätung scheint sich somit unsere Investmentthese doch zu realisieren», resümiert etwa ZKB-Analyst Bernd Laux.
Stadler Rail rücken um 0,6 Prozent vor. Wie AWP erfahren hat, erweitert der Zugbauer sein Werk in den Vereinigten Staaten. Grund ist die steigende Nachfrage aus den USA.
ra/rw
(AWP)
