Derweil kommen wenige Impulse von der Konjunkturseite. Denn es fehlen insbesondere Daten aus den USA durch den immer noch geltenden «Shutdown». Immerhin werden am Freitag nun die September-Inflationsdaten nachgereicht und stehen damit der US-Notenbank Fed noch rechtzeitig für ihre Zinsentscheidung kommende Woche zur Verfügung. Eine weitere Senkung gilt als sicher. Hierzulande richtet sich der Blick bereits auf den morgigen Donnerstag, wenn die Berichtssaison dann mit gleich 5 Bluechips ebenfalls an Fahrt aufnimmt.

Der Leitindex SMI notiert gegen 10.55 Uhr um 0,36 Prozent tiefer bei 12'576,99 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt mit minus 0,34 Prozent ebenfalls leicht zurück und steht bei 2033,67 Punkten, und der breite SPI verliert 0,36 Prozent auf 17'2297,34 Zähler. Im SLI neigt sich die Waage mit 19 Verlieren zu 9 Gewinnern weiterhin in den roten Bereich. Roche, UBS und Lindt&Sprüngli sind unverändert.

Nach dem jüngsten Kurssprung kommt es nun bei Nestlé (-1,6 Prozent) zu Gewinnmitnahmen. Verstärkt werden diese noch von schwachen Zahlen des Kosmetikkonzerns L'Oréal, an dem Nestlé immer noch eine Beteiligung hält. Analysten stören sich sowohl an der Umsatzentwicklung als auch an den zurückhaltenden Aussagen mit Blick auf 2026 des französischen Konzerns. Dies bremst auch auf die Aktien des Hautpflegespezialisten Galderma (-1,8 Prozent), der zudem am morgigen Donnerstag selbst Zahlen vorlegt.

Die Halbleitertitel wie VAT (-2,4 Prozent) werden von einem enttäuschenden Ausblick des US-Branchenschwergewichts Texas Instruments belastet. Unter Verkaufsdruck stehen auch weitere Halbleiterwerte wie Inficon (-1,8 Prozent), die selbst morgen Zahlen vorlegen, und Comet (-0,4 Prozent). Dagegen sind bei AMS Osram (-4,4 Prozent) vor allem Gewinnmitnahmen nach dem starken Plus der beiden Vortage zu vermuten.

Bei Straumann (-1,0 Prozent) nimmt die Verunsicherung vor der Zahlenbekanntgabe kommende Woche weiter zu. Nun hat mit der Citigroup ein weiteres gewichtiges Institut sein Kursziel gesenkt.

Die beiden Luxus- und Uhrenkonzerne Richemont (-1,3 Prozent) und Swatch (-0,3 Prozent) liegen weiter im Angebot. Am Vortag waren sie nach schwachen Exportdaten - besonders in die USA - deutlich unter Druck gekommen. Für etwas Unterstützung sorgen indes die Zahlen des französischen Luxuskonzerns Hermes, der im dritten Quartal währungsbereinigt stärker gewachsen ist als erwartet und die Prognosen bestätigte.

Die wenigen Gewinner im SLI werden von SGS (+0,8 Prozent) angeführt - der Warenprüfkonzern legt ebenfalls am morgigen Donnerstag Zahlen vor. Dahinter folgen Zurich (+0,5 Prozent) und Swiss Re (+0,3 Prozent), und auch Lonza (+0,3 Prozent) und Roche (unv.) halten sich vor den Quartalsergebnissen besser als der Markt. Novartis (+0,2 Prozent) legen nach Fortschritten bei der Tourmaline Bio-Übernahme und positiven Cosentyx-Daten leicht zu.

Für den Personalvermittler Adecco (-4,6 Prozent) steht die Ampel hingegen nach der jüngste Erholung wieder auf rot. Konkurrent Randstad legte am Morgen Zahlen vor - die Titel kommen an der Euronext deutlich unter Druck.

In der zweiten Reihe enttäuschten zudem Rieter (-8,9 Prozent) mit den 9-Monats-Zahlen. Denn der Textilmaschinenhersteller rudert beim Umsatzziel für das Gesamtjahr zurück und erwartet sogar rote Zahlen.

Abwärts geht es auch für die Versandapotheke DocMorris (-6,4 Prozent), die offenbar mehr Konkurrenz bekommt. Einem Bericht des «Handelsblatt» zufolge will die Drogeriekette dm bis Jahresende mit einer Online-Apotheke starten, Rossmann habe ähnliche Pläne und auch Lidl sondiere den Markt.

dm/hr

(AWP)