Auch technisch sieht es derweil nicht schlecht aus. Das Szenario auf der Oberseite sei jedenfalls weiterhin intakt, meinen die Analysten von BNP Paribas. Könne das jüngste Verlaufshoch bei 12'324 Zählern überquert werden, wäre zunächst Platz bis zum Mai-Hoch bei 12'461 Punkten. Ein massiver Unterstützungsbereich sei derweil bei gut 12'130 Punkten. Kursbewegende News aus dem Unternehmenssektor gibt es nur wenige. Swatch und Richemont setzen derweil ihren am Vortag gestarteten Aufwärtskurs fort.

Der Leitindex SMI notiert um 11.15 Uhr 0,04 Prozent höher bei 12'211,88 Punkten. Der SLI, in dem derzeit 31 Titel enthalten sind, steigt um 0,06 Prozent auf 2015,74 und der breite SPI um 0,07 Prozent auf 16'956,04 Zähler. 17 der 31 SLI-Titel legen zu, 14 stehen im roten Bereich.

An der Tabellenspitze bei den Blue Chips stehen mit klarem Abstand die beiden Uhren- bzw. Luxusgüterwerte Richemont (+3,0 Prozent) und Swatch I (+2,1 Prozent), die beide schon am Vortag - allerdings in umgekehrter Reihenfolge - klar zugelegt hatten. Die Verantwortlich dafür war am Mittwoch ein spontan einberufener Analysten-Call bei Swatch mit optimistischen Äusserungen von CEO Nick Hayek. Er sprach dabei von robusten Verkäufen in den USA im Juli und August sowie weiteren geplanten Preiserhöhungen, um die US-Zölle aufzufangen. Der Schweizer Broker Octavian hat im Nachgang dazu das Kursziel bei Swatch auf 200 von 193 Franken erhöht und die Kauf-Einstufung bestätigt.

Ansonsten sind weitere vor allem konjunktursensitive Titel wie Adecco (+2,0 Prozent) oder SIG (+1,7 Prozent) gefragt. Beim Personaldienstleiter hatten zu Wochenbeginn die politischen Turbulenzen im Kernmarkt Frankreich für Abgaben gesorgt, SIG waren am Vortag nach einem negativen UBS-Kommentar um über 4 Prozent abgesackt.

Auch Nestlé (+0,7 Prozent) setzen ihren zuletzt recht guten Lauf fort. Der Westschweizer Nahrungsmittelkonzern könnte zumindest kurzfristig von der Grossübernahme im Kaffee-Bereich - der US-Konzern Keurig Dr Pepper will den niederländischen Jacobs-Mutterkonzern JDE Peets

übernehmen - profitieren, heisst es in Analystenkreisen.

Am Tabellenende tummeln sich vor allem Gesundheitswerte und erneut die Versicherer. So geben Sandoz und Roche sowie Zurich, Swiss Re und Swiss Life bis zu 0,7 Prozent ab. Auch zu den Verlierern gehört der Chipwert VAT (-0,3 Prozent) nach den am Vorabend veröffentlichten und gemischt aufgenommenen Quartalszahlen von Nvidia.

Einige grössere Bewegungen gibt es im breiten Markt. Dort werden SoftwareOne (-4,9 Prozent) nach Halbjahreszahlen verkauft. Jungfraubahnen (+3,7 Prozent) und Pierer (+4,2 Prozent) sind dafür nach Zahlen gesucht. Beim PS von KB Basel (+3,4 Prozent) hilft ein Strategieupdate, bei Ascom (+5,3 Prozent) eine Partnerschaft mit AvaSure für KI-gestützte Pflege.

Noch stärker ziehen Arbonia (+10,4 Prozent) an. Der Broker Kepler Cheuvreux hat beim Ostschweizer Türenhersteller nach den bereits freundlich aufgenommenen Halbjahreszahlen vom Dienstag mit einer Rating-Erhöhung auf «Buy» von «Hold» eine Kursrakete gezündet. Klar aufwärts geht es auch bei Stadler Rail (+5,95) nach dem Vortagesabsturz am Vortag im Zuge der Halbjahreszahlen. Research Partners hat hier das Rating erhöht. Dies dürfte auch bei Huber+Suhner (+4,6 Prozent) der Grund sein - hier war es allerdings die ZKB mit einer Ratinganpassung nach oben.

Bei Georg Fischer (+1,9 Prozent) beflügelt derweil eine optimistische Ersteinstufung durch Oddo BHF SCA. Und bei Accelleron (-2,0 Prozent) gehen die Gewinnmitnahmen, die am Vortag nach Zahlen eingesetzt hatten, weiter.

uh/cg

(AWP)